Die Abstimmung gilt als Test für die demokratische Reife -und Mazedonien scheint diesen zu bestehen.Die erste Runde der Wahl des Präsidenten ist ohne die befürchteten gewalttätigen Zwischenfälle abgelaufen.
Es habe lediglich kleinere Regelverstöße gegeben, die sich nicht auf das Gesamtergebnis auswirkten, teilten Wahlbeobachter am Sonntag (22.03.2009) in der Hauptstadt Skopje mit. Die 1,8 Millionen Wahlberechtigten hatten über den nächsten Präsidenten und die Besetzung kommunaler Ämter zu entscheiden.
7000 mazedonische und 500 internationale Beobachter kontrollieren nach Angaben der Wahlkommission den Verlauf der Wahl. Die Parlamentswahl im vergangenen Juni wurde von Gewalt und Betrugsvorwürfen überschattet. Eine geordnete Wahl ist nach Angaben des EU-Gesandten Erwan Fouere Voraussetzung für Verhandlungen über einen EU-Beitritt.
Konservativer Favorit
Erwartet wurde ein klarer Sieg Georgi Ivanovs von den regierenden Konservativen. Da er jedoch nicht die vorgeschriebene absolute Mehrheit erreichen dürfte, wird es im April zur Stichwahl kommen. Das Rennen um den zweiten Platz unter den insgesamt sieben Kandidaten gilt als offen. Nach den Umfragen vor der Wahl kommen der sozialdemokratische Kandidat Ljubomir Frckoski oder der Albaner Imer Selami in Frage. Der bisherige Präsident Branko Crvenkovski trat nicht mehr an.
Wie weiter mit Griechenland?
In der Präsidentenwahl ging es auch um den Kurs des Landes im Namensstreit mit Griechenland. Ivanov will auf der harten Haltung Skopjes bestehen, die anderen Kandidaten sind hingegen auch zu einem Kompromiss mit Athen bereit.
In Mazedonien leben 2,1 Millionen Menschen. Knapp 30 Prozent von ihnen sind Albaner, die große Mehrheit stellen slawische Mazedonier. 2001 war es zwischen den beiden Volksgruppen zu bürgerkriegsähnlichen Unruhen gekommen. Erst die Stärkung der Albaner- Rechte nach EU-Vermittlung befriedete die Lage. (sam/sas/dpa/ap/rtrs)