Nachdem der Sonderbeauftragte der UN für den Namensstreit Matthew Nimitz in den letzten Tagen beide Seiten zu Beratungen besucht hatte, gibt es keine konkreten Ergebnisse.
U. a. teilte er mit, dass beide Parteien an einer Lösung interessiert seien, jedoch sind die unterschiedlichen Standpunkte signifikant. Diese Unterschiede haben sich leider in den letzten beiden Tagen nicht verändert.
In den Gesprächen am Freitag mit dem Premier Nikola Gruevski wurden neben dem Namen auch andere Themen angesprochen. Wie Nimitz mitteilte, „wurden über Themen gesprochen, die auch in den letzten 10 Jahren thematisiert wurden, jedoch sind diese Themen auch mit dem Namensstreit verbunden. Die Menschen wollen darüber sprechen. Es ist auch Teil meiner Mission, auch über diese ungeklärten Fragen zu sprechen“.
Die Verhandlungen seien nach Angaben von a1.com.mk schwierig gewesen. Nimitz präsentierte inoffiziell einige neue Vorschläge, die sich in Richtung der griechischen Position entwickelten. Zwar waren die Vorschläge nicht neu, sie wurden einfach noch mal in den Raum zur Diskussion gestellt. Insb. in der Frage der Verwendung der Namen gibt es noch stark unterschiedliche Sichtweisen wie bspw. über die Verwendung des neuen Namen und eine mögliche Veränderung des Namens in Reisedokumenten.
Nach Informationen aus Diplomatenkreisen sei die Nennung der neuen Vorschläge die einzige Möglichkeit gewesen, Griechenland wieder an den Verhandlungstisch zu holen.
Die besprochenen Namen waren schon mehrmals in griechischen Tageszeitungen präsentiert worden. Anscheinend wollte die griechische Regierung damit einige Namen bzgl. ihrer „Popularität“ testen. Einige kritische Meinungen sehen die dadurch die Hilflosigkeit Griechenland in dieser Frage bestätigt.
Erstmalig in den bisherigen Verhandlungen wurde nun auch über die Situation der Makedonischen Minderheit in Griechenland gesprochen und den tausenden Vertriebenen aus dem griechischen Bürgerkrieg. Die makedonische Regierung sieht innerhalb der Verhandlung über den Namen auch diese Punkte als sehr wichtig an. Unter anderem forderte man Lösungen für Fragen zu:
- Internationale Vermittlungen zur Frage der Besitztümer der vertriebenen Makedoniern aus Nordgriechenland
- das Recht der doppelten Staatsbürgerschaft
- das Recht auf ein ungehindertes Besuchen der Geburtsorte aus welchen sie vertrieben wurden
- das Recht der Makedonier in Griechenland, sich auf kulturellem und bildungspolitischem Niveau zu organisieren, entsprechend der Standards der UN, OSZE und EU.