Wird Mazedonien seinen Namen behalten können?
Gestern Abend haben zahlreiche griechische Medien berichtet, dass sich der UN-Vermittler im Namensstreit zwischen Mazedonien und Griechenland, Matthew Nimetz, für eine „pro-makedonische“ Lösung stark gemacht habe. Dabei solle der Name „Republik Nord-Mazedonien“ nur in der bilateralen Beziehung zu Griechenland verwendet werden. In allen anderen Bereichen, sowie in allen internationalen Institutionen und Organisationen solle hingegen der verfassungsmäßige Name, Republik Mazedonien, Verwendung finden.
Diese Berichte veranlassten nun die griechische Außenministerin Bakoyannis, sich über den mazedonischen Premier, Nikola Gruevski aufzuregen. „Der Premier Nikola Gruevski führt die Verhandlungen in eine Sackgasse und in einen Händen hält er die Chance seines Landes und seine euroatlantische Zukunft“, so Bakoyannis.
Die griechische Außenministerin verschwieg jedoch, ob der neue Vorschlag von Nimetz für Griechenland eine annehmbare Lösung sei. Somit geht das Schweigen über den Besuch von Nimetz während der letzten drei Tage in beiden Länder in die nächste Runde.
Die internationale Staatengemeinschaft wünscht sich eine Lösung in der Namensfrage bis September
Die Ankündigung von vorgezogenen Neuwahlen in Griechenland, die Ankündigung eines Referendum über den Namen im Herbst in Mazedonien ,sowie der verstärkte Druck der EU, eine Lösung in dieser Namensfrage zu finden , damit die EU ein Datum für den Start von Beitrittsverhandlungen nach dem Fortschrittsbericht im Oktober 2009 festsetzen kann, sind die Gründe, die Nimitz mit sich trägt, um von Skopje und Athen die Bereitschaft einzuholen, an einer Lösung in diesem Streit noch für dieses Jahr festzuhalten.
Einige andere Medien berichteten über Lösungen, in denen der Namen Nord-Mazedonien der „führende“ Name sein würde – mit der aktuellen Entwicklung ist aber dieser Weg höchstwahrscheinlich wieder verworfen worden.