Die Republik Makedonien und die Republik Kosovo haben nun auch offiziell diplomatische Beziehungen aufgenommen. Obwohl Makedonien die neue Republik Kosovo schon vor längerer Zeit als unabhängigen Staat anerkannt hatte, hatten beide Staaten noch keine diplomatischen Beziehungen aufgenommen. Hauptgrund dafür war die noch nicht vertraglich festgelegte Grenze zwischen beiden Staaten.
Grenzstreit zwischen Makedonien und Kosovo
Strittig war zuletzt eine etwa 20.000 Hektar große Fläche in der Umgebung der mazedonischen Dörfer Debalde und Tanusevci. Der Grenzverlauf war 2001 von der serbischen und der mazedonischen Regierung festgelegt worden, damals gehörte das Kosovo noch zu Serbien. Die makedonische Regierung kam der Regierung in Priština entgegen und änderte den Grenzverlauf bei Debelde zu Gunsten des Kosovo. Als Ausgleich bekam die Regierung in Skopje Territorium im Länderdreieck Kosovo – Makedonien – Albanien.
Reaktionen aus Belgrad
Die serbische Regierung in Belgrad zeigt sich nicht erfreut über den Vertrag zwischen Skopje und Priština. Der serbische Außenminister Vuk Jeremić zeigte sich nicht erfreut über die Vereinbarung und drohte mit einer Verschlechterung der Beziehungen zu Skopje. Er fügte hinzu, dass das Kosovo serbisches Gebiet sei und folgerichtig Belgrad und nicht Priština legitimer Verhandlungspartner sei. Bereits bei der Anerkennung des Kosovo durch Skopje wurde der serbische Botschafter eingezogen.
Lob für Vertrag
Die USA und die EU welche den Demarkierungsprozess der Grenze unterstützt hatten, begrüßten hingegen den Abschluss des Vertrages. Diese sei ein entscheidender Schritt zur Verbesserung der Stabilität in der Region, sagte Außenministeriums-Sprecher Ian C. Kelly in Washington. Und auch die beiden Regierungen in Skopje und Priština zeigten sich zufrieden und hoffen auf weiterhin gute nachbarschaftliche Beziehungen. Priština hat die Republik Makedonien unter ihrem verfassungsmäßigen Namen anerkannt.
Die Republik Makedonien ist das einzige Land in der Region welches seine Grenzen vertraglich festgelegt und somit keinen Grenzkonflikt mit einem seiner Nachbarn hat.