Einige Aussagen von Kostas Karamanlis Antwort auf den Brief von Nikola Gruevski: Pelagon.de kommentiert….
Karamanlis: „Es gibt keine makedonische Minderheit in Griechenland. Es gab sie nie.“
Pelagon.de: Sind sie sich sicher? Setzt sich die RAINBOW-Partei aus Florina für Rechte von Menschen ein, die es gar nicht gibt? Herr Karamanlis, ihre Aussage glauben Sie doch selber nicht!
Karamanlis: „Bezüglich der Frage nach den Besitztümern, kann jede Person sich an die Gerichte wenden und alle legalen Mittel für deren Rückgabe nutzen.“
Pelagon.de: Tja, leider werden die Makedonier aus diesen Möglichkeiten per Gesetz ausgeschlossen. Denn nur Griechen mit griechischen Genen können sich auf das Gesetz aus den 1980er Jahren berufen.
Karamanlis: Der Brief von Nikola Gruevski ist in seinen Augen „ist weit davon entfernt, eine Lösung im Namensstreit zu finden und gutnachbarliche Beziehungen mit Griechenland zu führen. Ebenfalls ist dies eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines Nachbarstaats und verstellt den Fokus der Verhandlungen um den Namen“.
Pelagon.de: Herr Karamanlis, wer mischt sich denn in wessen inneren Angelegenheiten ein? Griechenland fordert die Umbenennung eins unabhängigen Staates. Durch ein Wirtschaftsembargo hat man Makedonien 1995 gezwungen, die Staatsflagge zu ändern. Griechenlands Minderheitenpolitik ist gezeichnet durch Ignoranz und Intoleranz. Kein Staat auf der Welt hat eine so homogene Gesellschaft wie Griechenland – denn in Griechenland leben nur Griechen, zu 99%. Als EU-Mitgliedsland sollte man seine Minderheiten anerkennen und die international geltenden Rechte einhalten.
Karamanlis: “ Seit 1993 zeigt Griechenland guten Willen unter der Schirmherrschaft der UN, dass ein von beiden Seiten annehmbaren Name gefunden werden soll. […]“
Pelagon.de: Ist die Wirtschaftsblockade von 1995 Teil des guten Willens gewesen?
Beide Briefe, von Gruevski und Karamanlis, haben gezeigt, dass eine Lösung zwischen beiden Ländern eher unwahrscheinlich ist. Wie der frühere Ministerpräsident Mitsotakis vor einigen Wochen gesagt hatte, der Name sei nicht das Problem gewesen, sondern die makedonische Minderheit in Griechenland, die ihre Minderheitenrechte und ihre Besitztümer einfordern wollen. Damals hätte Mitsotakis sich mit „Republic of Macedonia (Skopje)“ zufrieden gegeben, jedoch war der Name nicht das Hauptproblem des Streits.
Quelle: makfax.com.mk