Nachdem der mazedonische Außenminister Milososki angekündigt hatte, den Europarats-Vorsitz als „mazedonischen“ Vorsitz zu benennen, kamen sofort aggressive Reaktionen aus Athen mit dem Hinweis, dass man alle möglichen Mittel ausschöpfen werde, um dieses zu verhindern.
Nun antwortet Milososki im Rahmen eines Interviews für den TV Sender Sitel und erklärt, warum Mazedonien auf diese Bezeichnung bestehen muss und sollte.
„Die Eigenschaft „makedonisch“ ist die Bezeichnung unserer Identität, der Republik Mazedonien, unserer Kultur, Tradition, es ist Teil unserer Geschichte und unserer Gegenwart“ so Milososki.
„Leider wird mit den griechischen Reaktionen deutlich, dass Griechenland nicht bei der Bezeichnung des Landesnamens Republik Mazedonien halt macht, sondern sie gehen einen Schritt weiter und kommen in eine verbotene Zone individueller und nationaler Fragen der Selbstbestimmung und sprachlichen Identität. Wir versuchen den mazedonischen Vorsitz des Europarats so pragmatisch wie möglich zu gestalten“, so der Außenminister.
Das griechische Außenministerium hatte angekündigt, dass es fordern werde, dass das Land unter der Bezeichnung „FYROM“ bezeichnet werde. Darauf hat der mazedonische Außenminister eine klare Antwort: „Unter diesem Akronym ist das Land nirgends registriert, sondern unter dem vorl. Namen „Ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien“. Er fügte hinzu, dass der Europarat, als pan-europäische Institution für Freiheit, Menschenrechte und Nachhaltigkeit, auch Mazedonien als gleichberechtigtes Mitglied das Recht und die Ambitionen hat, den Vorsitz pragmatisch zu führen.“
Irrationaler Namensstreit muss beendet werden
In Bezug auf die Vermittlungsversuche zur Lösung des sog. Namensstreits im Rahmen der Vereinten Nationen, die der Sondervermittler und Botschafter Matthew Nimetz führt, sagte Milososki, dass es keinerlei Informationen bzgl. einer neuen Verhandlungsrunde hat. Er erwarte weitere Gespräche und weiteren Austausch von Argumenten, um eine Atmosphäre zu schaffen, einen nächsten Schritt in diesem bilateralen Prozess zu gehen.
„Mazedonien will diesen irrationalen und langwierigen Streit endlich in einer gemeinsamen Lösung beenden; in einer Lösung, in der beide Seiten ihre Positionen in der Lösung wiederfinden, zumindest teilweise, damit man diese Frage schließen kann und neue Wege , neue Felder und Möglichkeiten der Kommunikation und der Weiterentwicklung der bilateralen Beziehungen gehen kann“, so der Außenminister.
Quelle: sitel.com.mk