In den Gesprächen über den Namen der Republik Mazedonien mit Griechenland bleibt es ruhig. Der UN-Sonderbeauftragte Matthew Nimetz hat keine neuen Vorschläge und der Druck auf Mazedonien wächst, das Problem zu lösen. Einen nächsten Termin für Gespräche machte Nimetz von deren Notwendigkeit abhängig, die es derzeit wohl nicht gibt.
Der mazedonische Außenminister hingegen bestätigte, dass der internationale Druck auf Mazedonien enorm ist und weiter ansteigt, endlich eine Lösung mit Griechenland zu finden. Dabei stellt sich jedoch die Frage, warum Mazedonien mehr Flexibilität und Pragmatismus zeigen soll, gleichzeitig aber Griechenland mit Ihrer Haltung durchkommt. Eine „griechische“ Lösung sei keine Lösung, denn zu einer Lösung gehören immer zwei Seiten. Bei einer Lösung müssten auch mazedonische Punkte berücksichtigt werden. Eine einseitig, von Griechenland diktierte Lösung sei in dem sinne keine Lösung sondern ein Diktat.
Die Stimmung unter der Bevölkerung in Mazedonien ist eindeutig: Viele wünschen sich den Abbruch der Gespräche mit Griechenland, da sie gegen eine Namensänderung sind. Dass aber eine Lösung nur mit der Zustimmung des Volkes im Rahmen eines Referendums möglich ist, macht das Thema noch brisanter.
Interessant wird es sein, wenn es in der nächsten Zeit keine Lösung geben wird.
NATO- und EU-Strategie ist es, Mazedonien als Teil dieser Bündnisse zu integrieren. Jedoch bleibt die Frage, welchen Preis die Mazedonier für eine Mitgliedschaft zu zahlen bereit sind.
Das Spiel ist mehr als offen; der Kampf um Mazedonien hat erst begonnen.