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Die EU säht Zwietracht in Makedonien!

Sehr geehrter Herr Posselt,

zunächst einmal möchte ich mich bei Ihnen persönlich vorstellen: Mein Name ist Nikola Nakov (35), Deutscher Staatsbürger Aromunischer Herkunft (lateinisierte Nachfahren der Makedonischen Stammes der Thraker) und ich bin Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD).

Ich verfolge gegenwärtig die heftige innenpolitische Diskussion in Makedonien über die angeblich entgangene Chance Makedoniens als „FYROM“ in 1995 Beitrittsverhandlungen mit der EU zu führen.

Meinen Sie wirklich allen Ernstes, dass Ihnen und den politischen Protagonisten in Makedonien dieses Ammenmärchen jemand abnimmt?

Herr Posselt, ich verfolge die Europa- und die Balkanpolitik nun schon gut 20 Jahre und kann meine persönliche Einschätzung mit gutem Gewissen dahingehend schon zum Besten geben, dass Sie sich offenbar leider nicht zu Schade sind, sich für innenpolitische Sisyphusdiskussionen in Makedonien einspannen und missbrauchen zu lassen!
Darüber hinaus empfinde ich das Auftreten, v. a. konservativer EU-Politiker, insbesondere in Makedonien, in den letzten Monaten als notorisch spaltend und zwietrachtsähend.

Ich darf Sie höflichst daran erinnern, dass just in 1995 Schweden, Finnland und Österreich in die EU aufgenommen wurden und später sogar erst mit z. B. Slowenien und Tschechien, in jeder Hinsicht also weit entwickeltere Nationen als die Balkanländer, Beitrittsverhandlungen begonnen wurden und es von diesem Aspekt aus betrachtet keinen Sinn ergibt, wenn jetzt davon die Rede ist, dass Mazedonien in 1995 „eine einmalige Chance verpasst hat“.

Fände ich die gegenwärtige Lage, in der sich Makedonien aufgrund der irrationalen Positionierung Athens infolge ungesättigter Griechischer Nationalkomplexe und Fast-Staatsbankrotts befindet, nicht prekär genug, würde ich mich über die aktülle Diskussion in Makedonien köstlich amüsieren!

Wenn Sie sich für Makedonien einsetzen wollen, wofür ich Ihnen sehr danken möchte, dann bitte ich Sie, Ihren Einfluss dahingehend geltend zu machen, dass die EU sich in der Makedonienfrage nicht weiter an der Strangulierung und Gängelung Makedoniens seitens Griechenland beteiligt und Athen als Bittsteller Deutscher Steuergelder im unsäglichen Namenskonflikt mit Makedonien zurechtweist und zu kooperativerer Einstellung im Europäischen Sinne und christlichen Geiste ermahnt!

Sehen Sie bitte in meiner Schrift an Sie keine Wertung Ihrer begrüssenswerten Tätigkeiten als EU-Parlamentarier, sondern lediglich einen persönlichen Appell an Sie, die notwendige Sorgfalt im delikaten Namenskonflikt zwischen der Republik Makedonien und Griechenland walten zu lassen, wofür ich mich bei Ihnen bereits vorab bei Ihnen sehr bedanken moechte!

Seien Sie von einem Deutschen Sozialdemokraten und überzeugten Europär mit Herz bestens gegrüsst!

Nikola Nakov