Die aktuelle Euro- und Schuldenkrise dominiert die täglichen Nachrichten. Fast jede Woche wird ein EU-Land von einer der drei großen Ratingagenturen heruntergestuft. Mit Griechenland hat es angefangen, Irland, Portugal, Zypern, Italien, Spanien folgten.
Ein kleiner Lichtblick scheinen hier die osteuropäischen Staaten zu sein. Russland, Bulgarien und Mazedonien sind hier führend. Sie haben die wenigsten Staatsschulden wie folgende Graphik zeigt. Bulgarien als einigstes EU-Land, neben Luxemburg, und Mazedonien als kleines Balkanland.
Warum haben gerade diese Staaten so wenig Schulden? Werden keine Kredite gewährt? Wie sind die Konditionen? Möglicherweise ist hier etwas dran.
Als Griechenland in die EURO-Zone aufgenommen wurde, veränderte sich das Kreditrating Athens schlagartig. Zuvor war es B, mit dem EURO bekam man sofort das Bestrating, und damit auch einen Zugang zu zinsgünstigen Krediten. Griechenland nahm viele Kredite auf, lebte über den eigenen Verhältnissen, die Wirtschaft wuchs weniger schnell als erwartet. Mit beschönigte, ich möchte nicht sagen gefälschten Statistiken hatte man jahrelang die EU-Bürokraten fern gehalten. Das Ergebnis kennen wir alle.
Die Türkei war Anfang 2000 in einer ernsten Wirtschaftskrise. Hohe Zinsen mussten für Kredite gezahlt werden, kein Wirtschaftswachstum, hohe Arbeitslosigkeit. Als eine von vielen Maßnahmen wertete die Türkei ihre Währung ab – ca. 50%. Dadurch wurde das Land attraktiver für Investoren, die Wettbewerbsfähigkeit des Landes stieg, überholte schnell den Nachbarn Griechenland. Die Exporte schossen in die Höhe. Heute boomt das Land, die Wirtschaft blüht, Fachkräfte sind gefragter denn je, viele Investoren wollen dabei sein.
Zwei Länder, unterschiedliche Szenarien. Der EURO-Beitritt hatte Griechenland eher geschadet, als genutzt. Die Maßnahmen, die die Türkei einleiten konnte, um die eigene Wirtschaft anzukurbeln, ist in Griechenland schwieriger möglich, denn die gemeinsame Währung und die gemeinsame Zinspolitik verhindert viel.
Zurück zu Makedonien. Die neue Regierung hat den Fokus ihrer Politik auf wirtschaftliches Wachstum gelegt – dabei könnte die Türkei ein wichtiges Vorbild sein.
Die obige Darstellung zeigt, dass durch nachhaltige Geld- und Wirtschaftspolitik auch ein kleines Land wie Makedonien erfolgreich in der globalisierten Wirtschaft bestehen kann. Man darf halt nicht über die eigenen Verhältnisse leben.