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Erste regionale Konferenz zur Liberalisierung des Postsektors

Nachdem der Briefsektor in Deutschland bereits seit einigen Jahren geöffnet wurde und die Deutsche Post AG sich regionale aber auch überregionale Wettbewerber behaupten musste (bisher erfolgreich), werden in den nächsten Jahren auch die Balkanländer ihre jeweiligen nationalen Märkte öffnen. Im Vorfeld dieser Entwicklung findet nun die erste Konferenz zur Liberalisierung des Postmarktes in Mazedonien statt. Vertreter der jeweiligen Postdienstleister, Regierungs- und Regulierungsvertreter sowie Postexperten werden aus unterschiedlichen Ländern wie Mazedonien, Slowenien, Kroatien, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Albanien, Niederlande und Deutschland erwartet um Erfahrungen auszutauschen. Die Liberalisierung des Postmarktes in Mazedonien ist gesetzlich ab 2015 verankert. Der Erfolg dieses Prozesses hängt davon ab, wie sich der nationale Monopolist, die „Makedonska Posta“ gegenüber dem neuen Wettbewerb aufstellt. Mit der Liberalisierung hofft die Regierung, dass durch den Wettbewerb die Kosten gesenkt und die Qualität gesteigert werden wird.

Erste Konferenz zur Liberalisierung des Postmarkts in den Ländern des Balkans

Weitere Themen auf der Konferenz sind neben den Erwartungen für einen liberalisierten Postmarkt, den Nutzen für die Kunden, den Aufbau und die Organisation einer Regulierungsbehörde sowie die Auswirkung auf die Postdienstleistungen aufgrund des technischen Fortschritts.

Die Erfahrungen aus der Liberalisierung des Postmarkts in Deutschland haben jedoch gezeigt, dass der Monopolist sehr aggressiv gegen einen drohenden Wettbewerb vorgehen wird. In Deutschland ging die Deutsche Post AG vor Gericht und erwirkte einen Mindestlohn, welchen die Wettbewerber auch zahlen mussten. Die PIN AG ging daraufhin in die Insolvenz, die TNT Post ging in Revision und gewann. Dennoch haben sich die Wettbewerber überregional in Deutschland nicht durchsetzen können. Regional gibt es starke Alternativdienstleister, die sich in Netzwerken zusammengeschlossen haben. Letztendlich könnte (muss aber nicht) sich dieses Bild auch in den Balkanländern wiederholen.