Mazedonien ist eine unentdeckte Perle auf dem Balkan. Wirtschaftlich betrachtet bietet das Land mit einer Flat-Tax von 10%, besondere Wirtschaftszonen und minimale Bürokratie bei der Unternehmensgründung viele Vorteile, die es in Europa nicht so oft gibt. Mit diesen Rahmenbedingungen bietet Mazedonien die aktuell besten Bedingungen für Unternehmen in Europa. So beschreibt es das italienische Wirtschafts- und Finanzmagazin Capital in seiner neusten Ausgabe.
Der 2007 angestoßene Reformprozess hat nicht nur die günstigsten Unternehmenssteuern hervorgerufen, sondern auch alle anderen Rahmenbedingungen geschaffen, um bspw. ein Unternehmen an nur einem Tag gründen zu können. Ferner wurden Zollformalitäten und MwSt.-Administration für Exportunternehmen drastisch vereinfacht.
Diese Reformen haben dazu geführt, dass bereits zahlreiche Unternehmen das Land für sich entdeckt haben. Aus Deutschland haben zuletzt die Dräxlmaier GmbH in Kavadarci ein Produktionswerk für Kabelsätze errichtet sowie Kromberg & Schubert in der Wirtschaftszone Zhabeni bei Bitola. Mazedonien boomt in einer Zeit, in der die Nachbarländer kurz vor der Staatspleite stehen, wie Griechenland und Serbien.
Initiiert und stark unterstützt wurden die Reformen von Ministerpräsident Nikola Gruevski, der seit 2006 mit seiner konservativen Regierung das Land führt.
In dieser Zeit haben auch weitere internationale Firmen in Mazedonien investiert, wie die russische Protek Gruppe (Pharma) oder Johnson Controls (Automobil).
Durch diese wirtschaftsfreundliche Politik steigert das kleine Land auf dem Balkan seine wirtschaftliche Attraktivität immer mehr.
Seit 2006 unterstützt die Regierung den Aufbau und die Entwicklung von Sonderwirtschaftszonen (TIDZ). Diese sind echte Freihandelszonen und ziehen ausländische Investoren stark an. Eine kürzlich eingeführte Maßnahme zur Förderung ist der sog. „Green Channel“ für zollfreien Handel. Diesen Vorteil hat die Vitillo Gruppe (Hydrauliksektor) schnell für sich erkannt und eröffnete mit der Firma Tekno Hose einen weiteren Produktionsstandort und investierte ca. 10 Mio. Euro.
„60% des mazedonischen Exports geht in die Europäische Union. Der Beitritt in die Union wird diesen Situation weiter vorantreiben und das Land noch stärker stabilisieren, nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht“, so Ministerpräsident Gruevski.
Mazedonien ist seit 2005 EU-Beitrittskandidat, jedoch blockiert das EU-Mitglied Griechenland den Beitritt bisher. Zwar besteht ein Interims-Abkommen zwischen beiden Ländern welches vorsieht, dass Griechenland seinen Nachbarn den Beitritt in internationale Organisation unter der provisorischen Bezeichnung „Frühere jugoslawische Republik Makedonien“ nicht behindern darf, und auch der Internationale Gerichtshof hat diese Tatsache bereits zugunsten Mazedoniens bekräftigt, jedoch bleibt Athen stur und blockiert die weitere Annäherung Mazedonien und zeigt sich eher nicht zu Kompromissen bereit.