Die Aufarbeitung der Kriegsverbrechen ist auch fast 20 Jahre nach dem Ende des ethnischen Krieges in Bosnien und Herzegowina noch nicht abgeschlossen. Noch immer laufen vor dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien Verfahren gegen mutmaßliche Kriegsverbrecher, so unter anderem gegen den damaligen Präsidenten der „Republika Srpska“ in Bosnien und Herzegowina Radovan Karadžić und den ehemaligen General Ratko Mladić.
Nun sind am 17.11.2014 auf dem Gebiet der bosnisch-herzegowinischen Stadt Prijedor zwölf mutmaßliche Kriegsverbrecher festgenommen worden Ihnen wird der Mord an 29 bosniakischen (muslimischen) Frauen und Kindern im August 1992 vorgeworfen. Die damaligen Sicherheitskräfte der bosnischen Serben begingen dieses Verbrechen in der Ortschaft Zecovi. Hintergrund war eine breit angelegte Aktion der bosnischen Serben gegen die bosniakische Bevölkerung im Raum von Prijedor zwischen dem 23. und 28.08.1992. Im Rahmen dieser Aktion wurde mehr als 150 Bosniaken ermordet. Erst im Vorjahr wurde ein Großteil der Leichen in einem Massengrab in der Ortschaft Tomascia gefunden. Dieser Fund wurde vom Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien als neuer Beweis im Verfahren gegen Ratko Mladić zugelassen.