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Griechenland: Anklage gegen 72 Mitglieder der rechtsextremen Goldenen Morgenröte

Parteivorsitzender Niko Michaliakos (Quelle: Wikimedia.org)

In Griechenland werden 72 Mitglieder der faschistischen „Goldenen Morgenröte“ („Chrysi Avgi“) wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung angeklagt. Unter den Angeklagten ist der Parteivorsitzende Niko Michaloliakos sowie mehrere Führungsmitglieder und alle Abgeordneten der parlamentarischen Legislaturperiode von 2012 bis 2015.

Die Anklageerhebung erfolgt auf Basis von Ermittlungsergebnissen der Staatsanwaltschaft. Begonnen haben diese Ermittlungen im September 2013 nach der Ermordung eines politisch anders denkenden Musikers durch einen Sympathisanten der Goldenen Morgenröte.

Die Goldene Morgenröte ist eine faschistische Partei, die enge Kontakte zur Neonazi-Szene hat und für Angriffe auf Migranten berüchtigt ist. Unter anderem kam es zur Ermordung eines pakistanischen Migranten und zur Misshandlung von politischen Gegnern. Darin soll die Goldene Morgenröte verwickelt sein. Den Beschuldigten drohen langjährige Haftstrafen. Das Erstarken der Goldenen Morgenröte ist der schweren Staats-, Finanz- und Wirtschaftskrise in Griechenland geschuldet. Im derzeitigen Parlament ist die Goldene Morgenröte mit 6,28 Prozent der Stimmen und 17 Sitzen als drittstärkste Kraft vertreten.