Wie erwartet hatten die Vorsitzenden der drei stärksten Parteien im griechischen Parlament nach dem Rücktritt von Alexis Tsipras vom Amt des Ministerpräsidenten keine neue Regierung bilden können. Für diesen Fall sieht die griechische Verfassung die Bildung einer Übergangsregierung und vorgezogene Parlamentswahlen vor.
Am 28.08.2015 ordnete der griechische Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos vorgezogene Parlamentswahlen für den 20. September 2015 an. Zur Übergangs-Ministerpräsidentin berief er gemäß der Verfassung die Präsidentin des Obersten Gerichtshofes (Areopag) Vasiliki Thanou-Christofilou, welche damit die erste Frau in der Geschichte Griechenlands in diesem Amt ist. Übergangs-Außenminister wird der altgediente Diplomat und 87-jährige Petros Molyviatis. Übergangs-Finanzminister wird Giorgos Chouliarakis, der langjährige Unterhändler in den Verhandlungen mit den internationalen Gläubigern. Die Mitglieder der Übergangsregierung sind in der Regel Experten, welche das Vertrauen der Mehrheit der Parteien im bisherigen Parlament haben. Die Übergangs-Regierung amtiert bis nach den Parlamentswahlen und der Bildung einer regulären Regierung.