Nach Kroatien und Slowenien wird Montenegro als dritte ehemals jugoslawische Republik und als 29. Mitglied voraussichtlich 2016 oder 2017 der NATO beitreten. Bei einem Treffen der NATO-Außenminister am 02. Dezember 2015 erhielt Montenegro eine offizielle Einladung für einen NATO-Beitritt.
In Montenegro ist der NATO-Beitritt umstritten. Die Bevölkerung ist insgesamt gespalten zwischen einer pro-montenegrinischen und einer pro-serbischen Identität, wobei erstere knapp in der Mehrheit ist. Die pro-serbischen Montenegriner fühlen sich wiederum mit Russland stark verbunden, welches ebenfalls ebenso wie die pro-serbischen Montenegriner strikt gegen eine Mitgliedschaft Montenegros in der NATO ist. Aufgrund der geringen Zustimmung in der Bevölkerung, für den die montenegrinischen Regierung stets geworben hat und der von der Opposition abgelehnt wird, verschob sich der geplante NATO-Beitritt immer wieder. Die montenegrinische Opposition fordert eine Volksabstimmung über den NATO beitritt. Sie kritisiert überdies die von der Regierung zu verantwortende Korruption und den Klientelismus in Montenegro, der aufgrund von sicherheitspolitischen und strategischen Erwägungen von den NATO-Staaten unangemessen ignoriert wird. Aktuell befürworten etwa 48 Prozent der Montenegriner den NATO-Beitritt und 30 Prozent lehnen diesen ab. Montenegro hat nur 650.000 Einwohner und eine Armee mit etwa 2.000 Mitgliedern. Es soll spätestens im Jahr 2017 NATO-Mitglied werden.
Auch Republik Makedonien soll nach vorherrschender Auffassung der NATO-Mitglieder und auch auf eigenen Wunsch der NATO beitreten. Dies wird derzeit durch Griechenland aufgrund des sogenannten Namensstreits und unter Missachtung völkerrechtlicher Abkommen verhindert.