Seit der letzten Parlamentswahl am 16. März 2014 verfügt die Serbische Fortschrittspartei (SNS) unter ihrem Vorsitzenden und serbischen Ministerpräsidenten Aleksandar Vučić über eine absolute Mehrheit im Parlament. Dennoch bildete die SNS mit anderen Parteien, darunter die Sozialistische Partei Serbiens (SPS), eine breite Koalition und diese verfügt sogar über eine stabile Zweidrittelmehrheit im Parlament. Die nächsten regulären Wahlen müssten erst im Jahre 2018 abgehalten werden.
Dennoch möchten die SNS und Ministerpräsident Aleksandar Vučić vorgezogene Parlamentswahlen abhalten. Bis auf die Sicherung des Machterhaltes gibt es jedoch keinen Grund für vorgezogene Parlamentswahlen. Die zerstrittene Opposition liegt derzeit am Boden und die Popularität der SNS und von Aleksandar Vučić sind sehr hoch. So dürfte die SNS nach Auffassung von politischen Beobachtern wieder die absolute Mehrheit erreichen. Da jedoch einschneidende Reformen, gerade auch im Hinblick auf eine mögliche Mitgliedschaft Serbiens in der Europäischen Union (EU), notwendig sind, könnte die Popularität der SNS bis 2018 sinken. Hinzu kommen wirtschaftliche Probleme, die ebenfalls nicht behoben worden sind. Ebenso wie der VMRO-DPMNE unter Nikola Gruevski in der Republik Makedonien wird der SNS unter Aleksandar Vučić zunehmend ein autoritärer Regierungsstil vorgeworfen.