Täglich reisen trotz des Winters mehrere Tausend Flüchtlinge und Migranten in die Republik Makedonien ein. Allerdings dient die Republik Makedonien hierbei hauptsächlich als Transitstaat. Über die makedonisch-serbische Grenze erfolgt die Ausreise. Die Zielstaaten der Flüchtlinge liegen in Westeuropa, darunter Deutschland oder Schweden.
Die Republik Makedonien lässt grundsätzlich nur noch Flüchtlinge und Migranten mit gültigen Papieren aus Afghanistan, dem Irak und Syrien einreisen. Flüchtlinge und Migranten aus anderen Herkunftsstaaten gelten als sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge und werden nicht eingelassen. Auch die Zielstaaten in Westeuropa lassen die sogenannten Wirtschaftsflüchtlinge nicht einreisen. Flüchtlinge und Migranten ohne gültige Papiere werden ebenfalls nicht eingelassen.
In Abhängigkeit von der Einreisesituation der Flüchtlinge und Migranten in die weiteren Transitstaaten und Zielstaaten reguliert die Republik Makedonien die Einreise dieser Menschen. Zeitweise wird die Grenze der Republik Makedonien zu Griechenland für Flüchtlinge und Migranten daher geschlossen und dann wieder geöffnet. Die weitere Entwicklung hängt vom Verhalten der Europäischen Union (EU) und den Zielstaaten in der Flüchtlingsfrage ab. Die Flüchtlingsfrage spaltet derzeit die EU und die Gesellschaften der Zielstaaten. Auf der anderen Seite flüchten die betroffenen Menschen aufgrund von Kriegen und der Gefährdung ihres Lebens aus ihren Herkunftsstaaten. Der Anteil an sogenannten Wirtschaftsflüchtlingen dürfte gering sein.
Eine Patentlösung gibt es nicht. Vorläufig müssen die Flüchtlinge und Migranten in den Zielstaaten integriert werden und diese sich integrieren lassen. Ihr endgültiges Schicksal wird auch entschieden werden müssen. Wenn Frieden und Stabilität in ihren Herkunftsstaaten wieder hergestellt sind, werden vielen von ihnen wieder zurück müssen, um ihre Heimat aufzubauen. Allerdings ist derzeit völlig offen, wann Frieden und Stabilität in den Herkunftsstaaten der Flüchtlinge und Migranten wieder hergestellt sein werden. Es ist auch eine Zeitfrage, ob nach einer erfolgreichen Integration von Flüchtlingen und Migranten in ihren Gaststaaten eine Rückführung noch angemessen wäre. Unabhängig von solchen Überlegungen muss eine Lösung im Rahmen der EU herbeigeführt werden. An einer Lösung müssen sich alle Mitgliedsstaaten der EU beteiligen. Einzelne Nationalstaaten sind mit der Situation überfordert. Bei aller Diskussion darf allerdings nicht vergessen werden, dass es sich bei Flüchtlingen und Migranten in der Regel um Menschen in Not handelt.