Die Grenze zwischen Griechenland und der Republik Makedonien ist zu einem Nadelöhr für Flüchtlinge und Migranten geworden. Zeitweise wird die Grenze auf makedonischer Seite geschlossen, dann dürfen wieder etwa 100 bis 200 Flüchtlinge und Migranten in die Republik Makedonien einreisen. In Folge dessen stauen sich die Flüchtlinge und Migranten in Griechenland. Nach griechischen Angaben sollen sich bis zu 10.000 Flüchtlinge und Migranten auf griechischer Seite im Grenzgebiet zur Republik Makedonien befinden. Betroffen hiervon ist der Eisenbahngrenzübergang beim griechischen Grenzort Idomeni, von wo es weiter zum makedonischen Grenzort Gevgelija geht. Täglich kommen Hunderte neuer Flüchtlinge und Migranten dort an. Ihre Versorgungslage wird zunehmend kritischer. Zwei offizielle Auffanglager sind so voll, dass Flüchtlinge und Migranten in Zelten auf den umliegenden Feldern kampieren.
Die Europäische Union (EU) möchte den Flüchtlingen und Migranten helfen. In diesem Jahr sollen aus EU-Mitteln 300 Millionen Euro und bis zum Jahr 2018 insgesamt 700 Millionen Euro für humanitäre Maßnahmen bereitgestellt werden. Diese Mittel sollen nicht nur nach Griechenland fließen, sondern auch in andere betroffene EU-Staaten. Im EU-Haushalt werden die Mittel, welche ursprünglich für humanitäre Hilfe außerhalb der EU vorgesehen waren, entsprechend umgeschichtet. Der Druck auf die Grenze zwischen dem EU-Mitglied Griechenland und der Republik Makedonien dürfte bis auf Weiteres nicht nachlassen. Zurzeit befinden nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) etwa 24.000 Flüchtlinge und Migranten in Griechenland, die über die Republik Makedonien weiter nach Westeuropa reisen wollen. Auf dem kommenden EU-Gipfel im März 2016 soll eine Lösung für die Krise gefunden werden. Allerdings sind die EU-Mitglieder über die Frage nach einem angemessenen Umgang mit den Flüchtlingen und Migranten zerstritten. Jedoch wird eine Lösung nur im Rahmen der EU, unter Beteiligung der betroffenen Nicht-EU-Staaten, möglich sein. Wichtig ist bei allem Streit auch eine humanitäre Solidarität mit den Flüchtlingen und Migranten.