Am 11. Juli 2016 wurden 81 Personen in Richtung Balkan abgeschoben. Von diesen wurden 49 nach Serbien und 32 in die Republik Makedonien abgeschoben. Von den 81 Abgeschobenen gehören 40 Personen der Minderheit der Roma an. Weitere 29 von ihnen waren Kinder bis 14 Jahre. Zum Teil erfolgte die Abholung nachts. 11 Personen wurden direkt von der Landesaufnahmestelle von Baden-Württemberg abgeholt und abgeschoben. Nach Angaben der Aktion Bleiberecht sollen die nächsten Abschiebungen aus Baden-Württemberg am 29. Juli, diesen Mal in die albanische Hauptstadt Tirana erfolgen.
Albanien, die Republik Makedonien und Serbien gelten nach Auffassung der Bundesrepublik Deutschland als sogenannte sichere Drittstaaten. In diesen Fällen kann ein beschleunigtes Asyl- und Abschiebeverfahren durchgeführt werden. Zwar bleibt das individuelle Recht auf Asyl zwar formell erhalten, doch gilt ein Großteil der Flüchtlinge aus dem Balkan als sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge und wird nicht anerkannt. Die Praxis mit den sicheren Drittstaaten auf dem Balkan ist jedoch umstritten. So ist besonders die Minderheit der Roma auf dem Balkan Anfeindungen und Benachteiligungen ausgesetzt.