In der Republik Kroatien wurde am 11. September 2016 vorzeitig ein neues Parlament gewählt. Mit 61 von 151 Sitzen wurde die konservative HDZ („Kroatische Demokratische Gemeinschaft“) stärkste Kraft im kroatischen Parlament, dem Sabor. Dieses Ergebnis erreichte die HDZ unter anderem auch mithilfe der Auslandskroaten. Allerdings verfehlte die HDZ die absolute Mehrheit von 76 Sitzen deutlich und wird auf Koalitionspartner angewiesen sein. Die sozialdemokratische SDP erreichte 54 Sitze. Die Reformpartei Most kam auf 13 Sitze, 8 Sitze gingen an Parteien der ethnischen Minderheiten. Die Wahlbeteiligung lag bei 52,45 Prozent.
Die Rhetorik der HDZ ist deutlich wenig nationalistisch als sie es in der Vergangenheit war. So sprach der Vorsitzende der HDZ Andrej Plenković auch nicht mehr von Kroaten im nationalen Sinne, sondern von den Bürgerinnen und Bürgern Kroatiens. Dies schließt ethnische Minderheiten, etwa die Serben als größte Minderheit in Kroatien, mit ein. So wird wohl wieder auch eine Koalition mit der Reformpartei MOST und auch mit den Parteien von ethnischen Minderheiten angestrebt. Letztere Parteien stehen einer möglichen Koalition auch aufgeschlossen gegenüber.