Nach der Niederlage der Kandidatin der regierenden Partei GERB bei der Präsidentenwahl in Bulgarien im November 2016 trat Ministerpräsident Boiko Borissow zurück. Nach seiner Auffassung hätte seine Regierung das Vertrauen im Volk verloren. Er blieb übergangsweise im Amt. Der neugewählte Staatspräsident Rumen Radew versuchte zunächst andere Personen mit einer Regierungsbildung zu beauftragen, um erneute vorgezogene Parlamentswahlen zu verhindern. Diese Versuche scheiterten, so dass am 24. Januar 2017 Präsident Radew vorgezogene Neuwahlen für das Parlament am 26. März 2017 anberaumte sowie den Jura-Professor und früheren Parlamentspräsidenten Ognjan Gerschikow zum Interims-Ministerpräsidenten ernannte. Die Übergangsregierung soll bis zum Amtsantritt einer neuen Regierung nach der Parlamentswahl vom 26. März 2017 amtieren. Nach den bisherigen Umfragen würde die Partei GERB mit 32 Prozent der Stimmen stärkste Kraft, gefolgt von den bisher oppositionellen Sozialisten, welche auf 29 Prozent kämen. Seit 2009 ist dies nun die dritte vorgezogene Neuwahl des bulgarischen Parlaments.