Der bisherige serbische Ministerpräsident Aleksandar Vučić hat die Präsidentenwahlen in der Republik Serbien am 02. April 2017 bereits im ersten Wahlgang gewonnen. Dies ist nun der Anlass für regelmäßige Proteste, die vorwiegend von den jungen Menschen in Serbien organisiert werden. Ähnlich wie die Regierung in der Republik Makedonien agiert auch die serbische Regierung unter Aleksandar Vučić immer autoritärer. Die Opposition ist relativ zu schwach, die Medienlandschaft vorwiegend unter der Kontrolle der Regierung. Hinzu kommen große wirtschaftliche Probleme. Jeder vierte serbische Bürger lebt unter der Armutsgrenze.
Die jungen Menschen organisieren die Proteste über Facebook, Instagram und Twitter. Einige Tausend Demonstrantinnen und Demonstranten sind regelmäßig auf der Straße. Für Aleksandar Vučić dürften die Proteste politisch unangenehm sein. Ob sie für ihn gefährlich werden könnten hängt von der weiteren Entwicklung ab. Die Protestierenden werfen Aleksandar Vučić unter anderem unfaire Wahlen vor, da die Medien überwiegend unter der Kontrolle der Regierung sind und daher alternative Kandidaten benachteiligt wurden. Einige Sprechen sogar von Wahlbetrug. Doch geht es bei den Demonstrationen insgesamt um die politischen Strukturen des Staates, die viele Bürgerinnen und Bürger reformiert sehen wollen. Auch Serbien steht am Scheideweg. Es bedarf sowohl politischer als auch wirtschaftlicher Reformen.