Die bilateralen Beziehungen zwischen Griechenland und der Türkei sind schwierig, gestalten sich dennoch auch freundschaftlich. Besondere Problemfelder sind der genaue Verlauf der Grenze zwischen beiden Staaten in der Ägäis, der wiederholte Überflug von griechischem Territorium durch türkische Kampfflugzeuge und der Zypern-Konflikt. Beide Seiten sind jedoch bestrebt, die bilateralen Probleme zu lösen und freundschaftliche Beziehungen zu unterhalten.
Anfang November 2017 besuchte der stellvertretende türkische Ministerpräsident Hakan Cavusoglu offiziell Griechenland. Dieser Besuch diente auch der Vorbereitung eines offiziellen Staatsbesuches des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan in Griechenland, welcher Ende November oder Anfang Dezember 2017 erfolgen soll.
Am 02. November 2017 sprach Cavusoglu mit dem stellvertretenden griechischen Ministerpräsidenten Jannis Dragasakis unter anderem über wirtschaftliche Themen und die Beibehaltung des Paktes zwischen der Europäischen Union (EU) und der Türkei. Dieser Pakt sieht vor, dass nach Griechenland eingereiste Flüchtlinge und Migranten, welche kein Recht auf Asyl haben, wieder in die Türkei zurückgeschickt werden. Wird hingegen der betroffenen Person Asyl gewährt, kann sie in einen anderen EU-Staat weiterreisen.
Der stellvertretende griechische Ministerpräsident informierte seinen Amtskollegen aus der Türkei auch über den Aufwärtstrend der griechischen Wirtschaft. Die Türkei ist auch ein wichtiger Handelspartner Griechenlands. Die griechischen Exporte in die Türkei sind im laufenden Jahr 2017 gestiegen. Daher sollen die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Griechenland und der Türkei auch weiter ausgebaut werden.
Strittig bleiben jedoch die Überflüge von griechischen Territorien in der Ägäis durch türkische Kampfflugzeuge. Das türkische Außenministerium brachte seine Unzufriedenheit über ein ägyptisch-griechisches Marinemanöver („Medusa 5“) vor der Insel Rhodos zum Ausdruck. Nach türkischer Auffassung sei dem Pariser Vertrag von 1947 zufolge ein derartiges Manöver in diesem Gebiet untersagt, da es sich um eine entmilitarisierte Zone handeln würde.