Nach dreijähriger Unterbrechung fanden am 11. und 12. Dezember 2017 in Brüssel im Rahmen und unter Vermittlung der Vereinten Nationen wieder Gespräche zwischen Griechenland und der Republik Makedonien zur Überwindung des sogenannten Namensstreits statt. In beiden Staaten sind gemäßigtere Regierungen im Amt. Die Republik Makedonien strebt aktiv eine Überwindung dieses Streits mit Griechenland an. Bereits im Vorfeld gab es einige Treffen zwischen dem griechischen Außenminister Nikos Kotzias und seinem makedonischen Amtskollegen Nikola Dimitrov.
Aufgrund des Streits um den Namen „Makedonien“ ist ein möglicher Beitritt der Republik Makedonien zur EU und NATO durch Griechenland, welches Mitglied in beiden Organisationen ist, blockiert. Auf der anderen Seite hat Griechenland auch ein strategisches Interesse an eine Integration der Republik Makedonien in die EU und NATO, welche von der Republik Makedonien angestrebt wird. Des Weiteren will die Republik Makedonien auch über nationale Positionen reden, welche Griechenland provozieren. Die Rahmenbedingungen für Gespräche sind daher relativ gut. Dennoch dürften die Gespräche schwierig werden. Griechenland ist noch immer von der Finanzkrise geprägt und auch in der Republik Makedonien gibt es innenpolitische Probleme. Allerdings stehen im Jahre 2019 in beiden Staaten Wahlen an, so dass besonders das Jahr 2018 ein besonders günstiges Zeitfenster für eine politische Lösungsfindung sein dürfte.
Als neuster Vorschlag seitens Matthew Nimetz steht „Neues Makedonien“ im Raum, aber auch Nord-, Ober oder Neu-Makedonien sind weiterhin im Gespräch. Was in den Gesprächen ebenfalls öfter angesprochen wird ist die Tatsache, dass nicht nur der Name des Landes als Streitgegenstand gesehen wird, sondern auch die Bezeichnung der Bevölkerung, der Sprache, Kultur und der Identität.