Nach der Ratifizierung des Abkommens zur Lösung des sogenannten Namensstreits durch das makedonischen Parlament hat der griechischen Außenminister Nikos Kotzias ein Schreiben an die Europäische Union (EU) geschickt, dass die Beitrittsverhandlungen zwischen der EU und der Republik Nord-Makedonien beginnen können. Schon auf dem EU-Gipfel am 28./29. Juni 2018 könnte der Start dieser Gespräche formell beschlossen werden. Der griechische Außenminister verwendete bereits die Bezeichnung „Republik Nord-Makedonien“, obwohl die Republik Makedonien innerhalb der EU noch als „Die Ehemalige Jugoslawische Republik Makedonien“ bezeichnet wird.
Die EU-Staaten müssten nach Aussage von Nikos Kotzias ihr Wort halten und auf dem EU-Gipfel am 28./29. Juni 2018 die EU-Beitrittsverhandlungen mit Albanien und der Republik Nord-Makedonien beginnen. Dieser Schritt würde zur Stabilität auf dem Balkan beitragen. Der griechische Außenminister fürchtet, wenn Nord-Mazedonien kein Datum bekommt, könnten alle Bemühungen, alle Opfer und Kompromisse auf beiden Seiten bedroht sein. Wenn nur eines der beiden Staaten die EU-Beitrittsverhandlungen aufnimmt, beispielsweise nur Albanien, würde dies zu Instabilität in der Region führen. Frankreich ist derzeit gegen die Aufnahme von weiteren EU-Beitrittsverhandlungen, da nach dessen Ansicht zunächst die EU reformiert werden müsse. Allerdings ist die Aufnahme von EU-Beitrittsgesprächen ein gewichtiger Grund für die Umsetzung des Abkommens zwischen Griechenland und der Republik Makedonien. Der Beginn der EU-Beitrittsgespräche mit der Republik Makedonien erfolgt allerdings unter Vorbehalt. Wenn das Abkommen in der Republik Makedonien aufgrund des Ergebnisses der Volksabstimmung oder an einer fehlenden Mehrheit für die notwendige Änderung der Verfassung im Herbst 2018 scheitern sollte, dann würden die EU-Beitrittsgespräche mit der Republik Makedonien wieder gestoppt.