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„Ich wollte nicht, dass meine Kinder in einer blinden, nationalistischen Welt aufwachsen“

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Dies ist ein Auszug aus dem Interview mit Ingeborg Beuren, einer holländischen Reporterin und Autorin einiger Dokumentarfilme zu den Geschehnissen in Bosnien-Herzegovina. In einem Portal aus Sarajevo spricht sich über die griechische Propaganda-Maschinerie in Stile von Milosevic, der Negation von Gewaltverbrechen und Genoziden und dem griechischen Nationalismus in den 90er Jahren.

Mein sechs Jahre alter Sohn kam einmal 3 Std. später aus der Schule, seine Wangen waren errötet, er war aufgeregt.
Nachdem ich ihn gefragt hatte, was denn passiert sei, sagte er nur, dass es gut gewesen war: Die Lehrer hatten einen Ausflug zum Bahnhof organisiert (damals lebten wir auf der Insel Hydra, Griechenland), wo sie demonstrieren durften. Man hatte ihnen Plakate in die Hände gedrückt und sie mussten folgende Parole schreien: “ Europa, Makedonien ist Griechisch, Hände weg von Makedonien, ..“. Mein Sohn wusste nicht einmal was Makedonien ist, er war zu jung.

Als ich dann in die Schule ging um mich zu beschweren, dass sie meinen Sohn zu einer Demonstration gezwungen haben, bekam ich als Antwort, dass die Schule ihn auch zu einer Demonstration gegen Homosexuelle hätten schicken können; wenn mir das griechische Bildungswesen nicht passen würde, könnte ich ja wieder zurück nach Holland gehen.

„Nachdem ich Srebrenica gesehen hatte, habe ich sofort erkannt und gesehen, wie die Griechen auch das nicht sehen wollen und verneinen“ – Ich folgte dem Rat und verließ das Land.

Ich verließ Griechenland mit einem Schmerz in meinem Herzen, weil nichtsdestotrotz, ich Griechenland immernoch sehr mag. Ich wollte einfach nicht, dass meine Kinder in einem Land aufwachsen, das so blind ist und genauso nationalistisch geprägt.

Quelle: On.net.mk