Erstmals wird der Nationalfeiertag „Achter September“ unter der neuen Staatsbezeichnung „Republik Nord-Makedonien begangen. Damit wird dieser Feiertag auch erstmals nach dem Ende des Streits um den Namen „Makedonien“ mit Griechenland begangen. Aufgrund einer Vereinbarung mit Griechenland heißt der Staat zwar „Nord-Makedonien“, doch werden die Ethnie, die Sprache und die Nationalität als „Makedonisch“ anerkannt. Des Weiteren werden historische Sachverhalte zu Makedonien durch ein bilaterales Expertengremium geklärt und im Rahmen der nationalen Bildungspolitik vermittelt. Damit sind die ethnischen Makedonien, von allen anerkannt, endgültig in der Völkergemeinschaft angekommen. Auch das Verhältnis zwischen den Ethnien konnte aufgrund der Lösung des sogenannten Namensstreits, einer Änderung der Präambel der makedonischen Verfassung und eines neuen Sprachgesetzes verbessert werden. Nun werden die Gleichwertigkeit der Ethnien noch mehr betont und zur Richtschnur für die Politik. Ein Teil der Feiern wird auch in Kumanovo (Kumanova) stattfinden. Für die makedonischen Bürgerinnen und Bürger könnte mit der Mitgliedschaft in der NATO und dem Beginn von EU-Beitrittsverhandlung vielleicht ein neuer Aufbruch für eine bessere Zukunft verbunden sein. Doch bleibt noch einiges dafür zu tun.
Hintergrund
In einem Referendum am 08. September 1991 sprachen sich bei einer 75%-igen Abstimmungsbeteiligung über 90 % der teilnehmenden makedonischen Bürgerinnen und Bürger für die Unabhängigkeit und Souveränität der Republik Makedonien aus, wobei diese das Recht haben sollte, einem neu zu formierenden und später nie gegründeten jugoslawischen Staatsgefüge aus souveränen Staaten beizutreten. Seitdem gilt der 8. September als Unabhängigkeits-Feiertag in der Republik Makedonien bzw. Republik Nord-Makedonien.
Die formelle Unabhängigkeitserklärung von der damaligen „Sozialistisch Föderativen Republik Jugoslawien“ („SFRJ“) erfolgte durch Parlamentsbeschluss am 18. September 1991. Auch die Unabhängigkeitserklärung des Parlaments sah noch die Möglichkeit vor, dass die Republik Makedonien Mitglied in einem erneuerten Bund souveräner und gleichberechtigter Staaten auf dem Boden Jugoslawiens werden könnte. Dazu kam es nicht mehr, so dass die Republik Makedonien zu einem unabhängigen und souveränen Mitglied der Völkergemeinschaft wurde. Allerdings lastete der sogenannte Namensstreit mit Griechenland schwer auf die unabhängige Republik Makedonien. Durch das Prespa-Abkommen mit Griechenland vom 17. Juni 2018 konnte dieser überwunden werden. Seit dem 12. Februar 2019 heißt die Republik Makedonien im staats- und völkerrechtlichen Verkehr nun Republik Nord-Makedonien.