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Ist die makedonische Minderheit in Kroatien ein Stolperstein im EU-Beitrittsprozess?

In den Verhandlungen für den EU-Beitritt Kroatiens könnte sich nun auch Griechenland einmischen. Mit den Aussagen, dass es für Athen nicht zufrieden stellend sei, dass Kroatien die Existenz einer makedonischen Minderheit in Kroatien anerkenne und diese auch in den entsprechenden Dokumenten aufführe, könne es zu ernsten Interessenskonflikten führen. Ebenfalls verweisen die Kroaten in der Dokumentation für den EU-Beitritt auf eine Makedonische Orthodoxe Kirchengemeinde, die in Kroatien existiert.

Lt. der makedonischen Tageszeitung „Dnevnik“ habe Kroatien im Rahmen der Verhandlungen Angaben zu allen ethnischen Gruppen abgeben müssen, die in Kroatien leben. Nach der letzten Volkszählung gaben ca. 4200 Bürger an, Makedonier zu sein. Es sei auch allgemein bekannt, dass es in Kroatien eine makedonische Gemeinschaft gibt. Diese Angaben machten die Kroaten auch in den entsprechenden Dokumenten, welche von den griechischen Diplomaten als sehr unzufrieden registriert wurden.

Wie Dnevnik berichtet, gibt es bereits Anzeichen aus Griechenland dafür, dass Athen im EU-Ministerrat ihren Protest gegen diese Angaben machen werde, sobald diese auf die Tagesordnung kommen (im Rahmen des Beitrittsprozesses).

Zwar werde es wahrscheinlich nicht dazu kommen, dass Griechenland den Beitrittsprozess für Kroatien blockieren werde, jedoch werden die griechischen Diplomaten jede Chance ergreifen, ihren Standpunkt beizutragen. Im schlimmsten Falle könnte man von Kroatien fordern, die makedonische Minderheit abzuerkennen – zumindest unter diesem Namen.

Quelle: Netpress.com.mk