Der Nationalfeiertag „Achter September“ wird zum zweiten Mal unter der seit dem 12. Februar 2019 gültigen Staatsbezeichnung „Republik Nord-Makedonien und zum ersten Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie begangen. Aufgrund der Vereinbarung mit Griechenland heißt der Staat zwar „Nord-Makedonien“, doch werden die Ethnie, die Sprache und die Nationalität als „Makedonisch“ anerkannt. Des Weiteren werden historische Sachverhalte zu Makedonien durch ein bilaterales Expertengremium geklärt und im Rahmen der nationalen Bildungspolitik vermittelt. Damit sind die ethnischen Makedonien, von allen anerkannt, endgültig in der Völkergemeinschaft angekommen.
Seit März 2020 ist die Republik Nord-Makedonien vollwertiges Mitglied der NATO. Ebenfalls im März 2020 beschloss der Europäische Rat, die Versammlung der Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU), den offiziellen Start der EU-Beitrittsgespräche mit der Republik Nord-Makedonien. Eine Tages dürfte die Republik Nord-Makedonien Teil der EU geworden sein. Damit wäre die ganze geografische Region Makedonien Teil der EU. Bulgarien, Griechenland und Nord-Makedonien könnten die europäische Kulturregion Makedonien gründen und damit der kulturellen Vielfalt Makedoniens in Europa Rechnung tragen. Nicht mehr als Konkurrenten um Makedonien, sondern Verbunden in Freundschaft, Frieden und guter Nachbarschaft.
Das die inner-ethnischen Beziehungen zwischen den Angehörigen der ethnischen Gemeinschaften entwickeln sich ebenfalls weiterhin stabil. Mittlerweile wurden die Rechte der albanischen Gemeinschaft in der Republik Nord-Makedonien erweitert, u.a. durch die Aufwertung der albanischen Sprache zur zweiten Amtssprache. Die Angehörigen der albanischen Gemeinschaft stellen ein Viertel der Staatsnation der Republik Nord-Makedonien.
Besonders schwer getroffen wurde die Republik Nord-Makedonien von der Corona-Pandemie. Dies führte am 18. März 2020 zur Ausrufung des Ausnahmezustandes und zur Einschränkung der Bewegungsfreiheit für die Einwohner der Republik Nord-Makedonien. Erst am 13. Juni 2020 wurde dieser nach zwei Verlängerungen um jeweils 30 Tage wieder beendet. Die ursprünglich für den 12. April 2020 vorgesehenen vorgezogenen Parlamentswahlen konnten erst am 15. Juli 2020 stattfinden. Aufgrund der Pandemie wurde die Wahl für bestimmte Risikogruppen und Erkrankte auch am 13. und am 14. Juli 2020 durchgeführt und fanden mit Schutzmaßnahmen statt. Aufgrund der Pandemie wird es keine Feierlichkeiten mit Menschenansammlungen geben können. Es ist zu hoffen, dass zum dreißigsten Jahrestag des Unabhängigkeitsreferendums am 08. September 2021 die Pandemie unter Kontrolle ist und größere Feierlichkeiten stattfinden können.
Hintergrund
In einem Referendum am 08. September 1991 sprachen sich bei einer 75%-igen Abstimmungsbeteiligung über 90 % der teilnehmenden makedonischen Bürgerinnen und Bürger für die Unabhängigkeit und Souveränität der Republik Makedonien aus, wobei diese das Recht haben sollte, einem neu zu formierenden und später nie gegründeten jugoslawischen Staatsgefüge aus souveränen Staaten beizutreten. Seitdem gilt der 8. September als Unabhängigkeits-Feiertag in der Republik Makedonien bzw. Republik Nord-Makedonien.
Die formelle Unabhängigkeitserklärung von der damaligen „Sozialistisch Föderativen Republik Jugoslawien“ („SFRJ“) erfolgte durch Parlamentsbeschluss am 18. September 1991. Auch die Unabhängigkeitserklärung des Parlaments sah noch die Möglichkeit vor, dass die Republik Makedonien Mitglied in einem erneuerten Bund souveräner und gleichberechtigter Staaten auf dem Boden Jugoslawiens werden könnte. Dazu kam es nicht mehr, so dass die Republik Makedonien zu einem unabhängigen und souveränen Mitglied der Völkergemeinschaft wurde. Allerdings lastete der sogenannte Namensstreit mit Griechenland schwer auf die unabhängige Republik Makedonien. Durch das Prespa-Abkommen mit Griechenland vom 17. Juni 2018 konnte dieser überwunden werden. Seit dem 12. Februar 2019 heißt die Republik Makedonien im staats- und völkerrechtlichem Verkehr nun Republik Nord-Makedonien.