In der jugoslawischen und serbischen Hauptstadt Belgrad kommt es am 09.03.1991 zu schweren Zusammenstößen bei einer nicht genehmigten Demonstration gegen den Kommunismus und die serbische Medienpolitik. Insgesamt 70.000 bis 100.000 Menschen haben sich an der Demonstration beteiligt. Nur durch den Einsatz der „Jugoslawischen Volksarmee“ („JNA“), die verfassungsgemäß auch die sozialistische Ordnung der „Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien“ („SFRJ“) zu schützen hat, kann die Demonstration gewaltsam aufgelöst werden.
Dieser umstrittene Einsatz hat zwei Tote zur Folge. Auch ist die gesellschaftliche Ordnung in der SFRJ bereits großen Änderungen unterworfen, so dass ein Verfassungsauftrag der JNA fragwürdig scheint. Vielmehr geht es bei dem Einsatz der JNA um den Machterhalt der politischen Führung in Serbien. Entsprechend wird der Einsatz der JNA gegen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Demonstration besonders aus Kroatien und Slowenien scharf kritisiert.
Bereits am 11.03.1991 demonstrieren wieder Zehntausende von Personen sowohl für als auch gegen das Regime vom serbischen Staatspräsidenten und Vorsitzenden der „Sozialistischen Partei Serbiens“ („SPS“) Slobodan Milošević. Der Vorsitzende der Partei „Serbische Erneuerungsbewegung“ („SPO“) Vuk Drašković wird festgenommen und am 12.03.1991 wieder freigelassen. Unter dem Druck der Ereignisse gibt der serbische Innenminister Radmilo Bogdanović am 13.03.1991 seinen Rücktritt bekannt. Dieser wird vom Parlament der Republik Serbien am 10.04.1991 angenommen.