„Als aktueller Inhaber des Vorsitzes der OSZE sind Griechenland und seine Vertreter, inklusive der Außenministerin Dora Bakoyannis, herzlich eingeladen die Republik Mazedonien zu besuchen. Ich hoffe sehr, dass Griechenland seine Engstirnigkeit, welche auch Produkt der Namensfrage ist, überwinden kann und unser Gast sein wird. Wir werden in jedem Fall gute Gastgeber sein“, so der mazedonische Außenminister Antonio Milososki.
Der stellvertretende tschechische Außenminister Tomáš Pojar kündigte an, dass die Gespräche über einen EU-Beitritt der Republik Mazedonien nicht in der sechsmonatigen tschechischen EU-Ratspräsidentschaft beginnen werden. Auch wenn die Tschechische Republik eine EU-Erweiterung mit der Republik Mazedonien begrüßen würde, stünden die aktuellen Chancen eher gering. Das läge vor allem am aktuell mangelnden Interesse innerhalb der EU, so Pojar.
Er fügte auch hinzu, dass die im Frühjahr bevorstehenden Kommunal- und Präsidentschaftswahlen wichtig für die weitere EU-Integration Mazedoniens seien und dass die EU diese Wahlen mit besonderem Interesse verfolgen werde.
Auch wenn der tschechische Diplomat nicht näher auf die Frage einging, so ist offensichtlich, dass die Namensfrage mit Griechenland auch weiterhin das größte Hindernis für einen EU-Beitritt Mazedoniens ist. Der mazedonische Außenminister Milososki hingegen zeigte sich optimistisch, dass der neue mazedonische Unterhändler Jolevski die Gespräche bei der UN, welche am 11. Februar 2009 fortgesetzt werden, konstruktiv weiterführen werde. Er fügte an, dass Jolevski die letzten Wochen in Mazedonien verweilte und von der Regierung entsprechende Anweisung bekommen habe mit dem Ziel, die Gespräche konstruktiv weiterzuführen.
Die griechische Außenministerin Bakoyannis hingegen, war gestern zu Besuch in Belgrad und traf sich u.a. mit dem serbischen Präsidenten Boris Tadic. Sie besuchte Serbien im Hinblick auf den aktuellen Vorsitz welchen Griechenland bei der OSZE momentan innehat. Bei ihrer Balkantournee hingegen, hatte sie die Republik Mazedonien ausgelassen woraufhin der mazedonische Außenminister Milososki sie auch offiziell eingeladen hat, das Land zu besuchen. Auch andere griechische Vertreter sind laut Milososki herzlich eingeladen und er fügte hinzu, dass man ein guter Gastgeber sein werde.
Bakoyannis hingegen sagte in einem Interview für die Belgrader Zeitung „Politika“, dass man bemüht sei eine geeignete Lösung für beide Seiten zu finden. Gleichzeitig beschuldigte sie jedoch Mazedonien für eine, ihrer Meinung nach, „provokativen Politik“ gegenüber Griechenland. Dies würde die Gespräche in New York nur unnötig erschweren, so die Außenministerin. Eine eigene Schuld Griechenlands für die noch immer ungelöste Namensfrage sieht die griechische Außenministerin jedoch nicht.
Quelle: Vecer