Die Republik Nord-Makedonien hat große Probleme mit dem Schutz der Umwelt. Besonders die Verschmutzung der Luft ist ein großes Problem. Im Winter liegt die Hauptstadt Skopje in den europäischen Ranglisten für Luftverschmutzung an den vordersten Plätzen. Jährlich sterben in Nord-Makedonien aufgrund der Luftverschmutzung rund 1.100 Personen. Das ist bei einer Gesamtbevölkerung von knapp über zwei Millionen relativ viel. Es bedarf großer Anstrengungen die Industrie und den Verkehr in Nord-Makedonien auf moderne Umweltstandards zu bringen. Hierfür werden auch große finanzielle Investitionen benötigt, die sich zwar auszahlen werden, dennoch erst einmal vorhanden sein müssen. Die relativ schwache Wirtschaftskraft der Republik Nord-Makedonien ist zusätzlich stark geschwächt aufgrund der Corona-Pandemie und der Verzögerung der EU-Beitrittsverhandlungen.
Seit März 2004 bewirbt sich die Republik Nord-Makedonien um die Mitgliedschaft in der Europäischen Union (EU). Der Kultur- und Namensstreit mit Griechenland behinderten bis 2019 die Integration in die EU. Dieser Streit wurde 2018/19 gelöst. Seit November 2020 blockiert ein Kulturstreit mit Bulgarien um die nationale Identität der ethnischen Makedonier und ihrer Sprache den weiteren Weg in die EU. Die Republik Nord-Makedonien muss vor einem Beitritt viele Reformen im Bereich von Finanzen, Wirtschaft und weiteren Rechtsgebieten durchführen, damit das politische, rechtliche und wirtschaftliche System der Republik Nord-Makedonien kompatibel mit der Europäischen Union ist. Einigen Reformen wurden bereits durchgeführt. Weitere sind in der Pipeline. Allerdings sind Reformen auch mit Belastungen für die Bürginnen und Bürger verbunden, welche es verträglich zu gestalten gilt.
Die Umsetzung von entsprechend angeglichenen Gesetzen auf EU-Niveau stellt für die Republik Nord-Makedonien große Herausforderungen dar, welche es zu bewältigen gilt. Das gilt auch für die Gesetze zum Umweltschutz. Die Umsetzung setzt entsprechende Investitionen in die technische Infrastruktur von Industrie und Verkehr voraus. Die hierfür nötigen finanziellen Aufwendungen müssen erst einmal erwirtschaftet bzw. bereitgestellt werden. Ohne entsprechende Hilfen durch die EU dürfte das nicht zu schaffen sein.