In den Medien nehmen sich beide Seiten nichts. Mal wird „vom südlichen/nördlichen Nachbarn“ gesprochen, mal von „Skopjanern“ und „Athenern“, mal von „FYROM“ und „FOPY“ (Former Ottoman Province of Yunanistan = Griechenland).
Um vorab klarzustellen: Auf pelagon.de verwenden wir Republik Makedonien auf der einen und Griechenland auf der anderen Seite.
Warum die Online-Nachrichtenabteilung des gr. Fernsehsenders ERT ihre provokative Betitelung der Beiträge verschärft hat, bleibt ungewiss. Gestern wurden pauschal alle Makedonier aus der Republik Makedonien zu Bürgern der Stadt Skopje erklärt. (Org.: „Griechenlandfeindliche Parolen durch Skopianer in Rom“) Leben in Rom nicht die Römer?
Wie soll eine gemeinsame Lösung gefunden werden, wenn Griechenland in den Medien den Namen „Makedonien“ bereits verbannt hat. Alle Makedonier wurden zu Skopjanern, irgendwie fehlt es der griechischen Seite nicht an Kreativität bei der Namensfindung. In Deutschland würde es einen Volksaufstand geben, wenn man alle Deutschen als Sachsen, Bayern oder Schwaben bezeichnen würde. Die Politik der Negation ist aber in Griechenland schon immer üblich gewesen und überrascht niemanden mehr.
Der mediale Schlagabtausch wird damit noch rauer und der Spielraum für eine Lösung rückt leider in eine Ferne, die wohl ohne internationalen Druck von außen nicht erreicht werden wird. Da beide Länder nicht nachgeben, wird es keinen „guten“ Kompromiss geben, sondern eine Lösung, die die internationale Gemeinschaft aufzwingt. Wer dabei der Gewinner sein wird bleibt offen. Bereits 140 Länder haben die Republik Makedonien auch unter diesem Namen staatlich anerkannt. Das Eis für die griechischen Forderungen wird gleichzeitig immer dünner und der innenpolitische Druck auf die Regierung von Karamanlis immer höher.
Nachdem die makedonische Seite nun weitere offene Fragen in den Raum gestellt hat, könnte es gut sein, dass nicht nur der Namensstreit thematisiert wird, sondern auch die Minderheitensituation in der „früheren osmanischen Provinz“.
Die Bemühungen des UN-Sonderbeauftragten Nimitz tragen bisher keine Früchte. Alle seine Vorschläge wurden abgelehnt, einmal von der einen Seite, einmal von der anderen. Wie soll auch eine Lösung gefunden werden, wenn Griechenland den Begriff MAKEDONIEN aus ihrem Vokabular bzgl. der Republik Makedonien gestrichen hat. Da kann Herr Nimitz weiter Vorschläge machen wie er will. Griechenland hat sich in eine Lage gebracht, in welcher die Annahme eines Namens mit dem Begriff Makedonien als Niederlage für Athen zu werten ist.
Wie man im Tennis sagt: Advantage Makedonien.