Nach wie vor fordert Griechenland eine Namensänderung von Mazedonien. Der Namensstreit sei keine bilaterale Angelegenheit sondern ein internationales Thema. Diese Forderungen mögen aus griechischer Sicht notwendig sein, entsprechen aber nicht mehr dem Abkommen, dass Mazedonien und Griechenland 1995 unter der Führung der UN abgeschlossen hatten.Griechenland hat sich in diesem sog. Interims-Abkommen dazu verpflichtet, Mazedonien den Weg in internationale Organisationen nicht zu blockieren. Solange Mazedonien unter dem Namen EJR Mazedonien auftritt sollte es kein Problem sein – nun ist es aber ein Problem. Griechenland bricht das Abkommen und verhindert mit ihrem Veto eine NATO Mitgliedschaft des kleinen Balkanstaats.
Drohungen gehen soweit, dass Mazedonien nicht mal EU-Mitglied werden kann, ohne das der Streit beigelegt ist, obwohl Mazedonien sich mit dem vorl. Namen EJR Mazedonien für einen Beitritt beworben hatte.
Diese Politik der Missachtung internationaler Abkommen von griechischer Seite wird von der EU gebilligt und noch unterstützt. Griechenland ist seit 1985 stets Netto-Geldempfänger gewesen, hat sich mit manipulierten Statistiken in die EURO Zone geschlichen und fordert nun von Mazedonien eine Namensänderung, falls man der EU beitreten wolle.
Alle EU-Beitrittskandidaten haben festgelegte Kriterien, wonach bestimmt werden kann, wie weit ein Land ist, um der EU beizutreten. Nur für Mazedonien, auf Drängen Griechenlands, werden Zusatzkriterien gestellt, die, wie die Dauer des Namensstreits zeigt, nicht leicht zu erfüllen sind.
Für Griechenland ist Mazedonien ein Dorn im Auge, eine Gefahrenquelle. Es geht ja nicht wirklich um den Staatsnamen der Republik Mazedonien, es geht um die Nation, die Identität, die Minderheiten in Nordgriechenland, die bis heute nicht anerkannt sind. Es geht um die Bürgerkriegsflüchtlinge, ethnische Mazedonier aus Nordgriechenland, die geflohen sind. Ihr Besitz wurde annektiert, Sie haben Einreiseverbot.
Man könnte vermuten, Griechenland möchte riskieren, dass Mazedonien an diesen Blockaden in sich zusammenbricht, denn innenpolitisch brodelt es bereits. Die albanische Minderheit will den EU-Beitritt, auch mit einer Änderung des Staatsnamens, denn sie fühlen sich ja nicht wirklich als Mazedonier. Die Mazedonier selber wollen auch der EU beitreten, aber nicht für jeden Preis.