Vor ca. 200 Jahren wurde nahe der kleinen ägyptischen Stadt Rosetta (el-Rashid) eine Steintafel gefunden, auf der drei Texte mit jeweils unterschiedlichen Schriften zu erkennen waren. Das errechnete Alter der Steintafel war ca. 2.200 Jahre. Die Schriften: Ägyptische Hieroglyphen im oberen Drittel, eine Schrift in der Mitte (sog. Demotische Schrift) und die antike „Koine„- Schrift im unteren Drittel.
Die antike Koine-Schrift wurde bereits schnell nach dem Fund übersetzt, und auf dieser Basis dechiffrierte der französische Orientalist Jean-François Champollion 1822 die Hieroglyphen.
Lange Zeit wurde über die mittlere Schrift spekuliert, bis vor einigen Monaten russische Wissenschaftler zum Ergebnis kamen, dass die Sprache des mittleren Teils auf dem Stein von Rosetta die Sprache der antiken Makedonier gewesen sein muss.
Der Stein von Rosetta im British Museum in London (Bildquelle: Wikipedia.de)
Einige makedonische Wissenschaftler hatten an der Konferenz teilgenommen, weil sie sich schon seit mehreren Jahren mit dem Thema auseinandersetzten.
Nach Angaben von Prof. Tome Bosevski und Prof. Aristotel Tentov ist der mittlere Text auf dem Stein von Rosetta die Sprache der antiken Makedonier – makedonisch, mit erstaunlichen Ähnlichkeiten zu einigen Wörtern in einigen makedonischen Dialekten von heute. Ca. 167 Wörter wurden präsentiert, die diese Ähnlichkeit aufweisen.
Bspw. wurde die Verwendung der Präposition „na“ (von) und die Konjunktion „i“ (und) identifiziert, als auch die Bildung des Plurals mit dem Hinzufügen des Buchstaben „i“ am Wortende, genauso wie es in der heutigen makedonischen Sprache der Fall ist.
„Wir haben das Alphabet definiert. Wir müssen unsere Überraschung zugeben, als wir entdeckten, dass dieses Alphabet mit heutigen makedonischen Vokalen und Konsonanten übereinstimmt. Dies wurde von den antiken Makedoniern geschrieben“ bestätigt Prof. Aristotel Tentov.
Es macht Sinn, dass die die dritte Sprache auf dem Stein von Rosetta die makedonische ist. Die Makedonier regierten Ägypten ca. 300 Jahre lang, erst unter Alexander des Großen uns seinem Freund und General, Ptolemaeus Soter, Gründer der letzten Dynastie.
Demotische Schrift auf dem Stein von Rosetta
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