Es ist ein erster Schritt zur Verbesserung der bilateralen Beziehungen zwischen der Republik Makedonien und Griechenland. Nach vielen Jahren besuchte erstmals ein griechisches Regierungsmitglied wieder offiziell die Republik Makedonien. Der griechischen Außenminister Nikos Kodzias kam am 24. Juni 2015 zu einem offiziellen Besuch in die Republik Makedonien. Mit dem makedonischen Außenminister Nikola Popovski vereinbarte der griechische Außenminister 11 konkrete vertrauensbildende Maßnahmen. Nikos Kodzias traf im Rahmen seines Besuches mit weiteren Vertretern des makedonischen Staates und mit dem makedonischen Oppositionsführer Zoran Zaev zusammen.
Nach Auffassung des griechischen Außenministers solle in drei Schritten verhandelt werden. Im ersten Schritt sollen vertrauensbildende Maßnahmen ergriffen werden. Dieser Schritt wird gerade von der Republik Makedonien und Griechenland gemeinsam gegangen. Im zweiten Schritt wird über die Methodik der Verhandlungen zur Lösung des sogenannten Namensstreits gesprochen, bevor im dritten Schritt der sogenannte Namensstreit selbst das Thema sein wird.
Kodzias sagte in einem exklusiven Interview, dass Krisen eine Gelegenheit seien, eine Lösung zu großen Problemen zu finden, wie der Namensstreit. Eine Krise bedeutet nicht nur Probleme, sondern böte die Chance die Hintergründe zu reflektieren, neue Perspektiven und Lösungen zu finden. Konkret würde dies auch bedeuten die Hintergründe zum Namensstreit zu reflektieren und neue Wege und Ideen zur Lösung des Namensstreits zu finden. Der griechische Außenminister sagte weiter, dass er ein Optimist sei, aber nicht, weil es einfach sein würde, sondern weil es getan werden müsse, weil es die Republik Makedonien und Griechenland zu tun hätten.
11 vertrauensbildende Maßnahmen
Zweifellos ist die Lösung des sogenannten Namensstreits nicht nur für die Republik Makedonien und Griechenland wichtig, sondern auch für den Balkan insgesamt. Folgende 11 vertrauensbildende Maßnahmen zwischen der Republik Makedonien und Griechenland wurden vereinbart:
A. Politik und Angelegenheiten der Europäischen Union (EU)
1. Politische Konsultationen zwischen den Außenministerien in internationalen, multilateralen, regionalen, sicherheitspolitischen und konsularischen Angelegenheiten, sowie Initiativen für die regionale Zusammenarbeit / Pläne für jährliche Konsultationen.
2. Ein bilateralen Dialog über EU-Angelegenheiten und die Stärkung der bilateralen Zusammenarbeit im Rahmen der IPA2 Programme unter Berücksichtigung der im Strategiepapier und in den Jahresprogramme festgelegten Schwerpunkte. Zusammenarbeit in den grenzüberschreitenden Programmen Twinning und TAIEX.
3. Zusammenarbeit des Nationalen Zentrums für öffentliche Verwaltung in Athen und der Agentur für Verwaltung in Skopje.
B. Bildung und Kultur
4. Die Die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Instituten.
5. Austausch von Universitätsstipendien.
6. Anreize für die kulturelle Zusammenarbeit und den Austausch.
C. Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit
7. Stärkung der Wirtschaftsbeziehungen und des bilateralen Handels.
D. Energie, Verkehr, Justiz und innere Angelegenheiten
8. Die Verbesserung des Energieanschlusses / Gas-Pipeline.
9. Verbesserung der Bahnverbindung zwischen Bitola / Republik Makedonien und Lerin / Griechenland.
E. Justiz und innere Angelegenheiten
10. Konsultationen zwischen Vertretern der zuständigen Ministerien für Inneres, Grenzpolizei und Zollverwaltung, um Informationen auszutauschen und Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von organisierter Kriminalität, Korruption, Terrorismus, illegale Einwanderung und Drogenhandel.
F. Gesundheitspolitik
11. Die Zusammenarbeit im Gesundheitswesen