Matthew Nimetz, Sonderbeauftragter der Vereinten Nationen (UN) im sogenannten Namensstreit, besucht am 28./29.07.2014 die Republik Makedonien und am 30./31.07.2014 Griechenland. Es dürfte sich bei diesem Besuch um ein Routinebesuch handeln, der an der aktuellen Situation zwischen Griechenland und der Republik Makedonien nichts ändern dürfte. Große nationale Kompromisse sind derzeit auf beiden Seiten nicht zu erwarten, so dass eine kurzfristige Überwindung des sogenannten Namensstreits zwischen Griechenland und der Republik Makedonien sehr unwahrscheinlich sein dürfte.
Matthew Nimetz ist seit 1994 Sonderbeauftragter der Vereinten Nationen (UN) für den sogenannten Namensstreit zwischen der Republik Makedonien und Griechenland. Damit ist er 20 Jahre im Amt. Seit dieser Zeit kam es zu regelmäßigen Besuchen des UN-Sonderbeauftragten und es wurden einige Vorschläge auf den Tisch gelegt. Doch die Positionen von Griechenland und der Republik Makedonien bleiben unüberwindlich. So möchte Griechenland den verfassungsmäßigen Namen der Republik Makedonien sowie die Bezeichnungen für die makedonische Nation und Sprache nach Möglichkeit komplett tilgen. So soll die Republik Makedonien lediglich als geographische Region mit einer zusätzlichen geographischen Spezifizierung bezeichnet werden, etwa Republik Nordmakedonien. Statt von einer makedonischen Nation soll dann nur noch ethnisch neutral von den Bürgerinnen und Bürgerinnen dieses Staates gesprochen werden. Analog soll statt von der makedonischen Sprache dann nur noch von der Sprache der Bürgerinnen und Bürgerinnen des Staates gesprochen werden. Dies lehnt die Republik Makedonien jedoch zu Recht ab. Die kulturelle Identität der ethnischen Makedonier sowie die Bezeichnungen für die makedonische Nation und Sprache stehen nicht zur Disposition. Höchsten beim Staatsnamen sei ein begrenzter Kompromiss möglich.
Offiziell geht es bei den Gesprächen im Rahmen der Vereinten Nationen nur um den Staatsnamen der Republik Makedonien, die seit dem 08.04.1993 unter der Bezeichnung „Die Ehemalige Jugoslawische Republik Makedonien“ dort Mitglied ist. Allerdings lagen im Prinzip schon genügend Vorschläge auf dem Tisch, die jeweils von Griechenland oder der Republik Makedonien oder von beiden abgelehnt wurden. Bahnbrechende neue Vorschläge im Sinne von neuen Namensvorschlägen dürften kaum noch möglich oder zu erwarten sein. Auch bei diesem Besuch von Matthew Nimetz dürfte nichts Neues oder den sogenannten Namensstreit überwindendes zu erwarten sein. Matthew Nimetz kommt routiniert zu Besuch, da es unter anderem auch zu seiner Aufgabe gehört „Aktivität“ zu zeigen. Seine Hauptaufgabe, durch Vermittlung den sogenannten Namensstreit zwischen Griechenland und der Republik Makedonien zu überwinden, wird er wahrscheinlich nicht erfüllen können. Zu komplett anderen Lösungsansätzen, die wahrscheinlich zielführender sind, konnten sich die Vereinten Nationen sowie die Republik Makedonien und Griechenland bisher nicht durchringen.