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„Die Macedonier muss man nicht zu den Griechen ziehen“

In „Aug. Wolf’s Vorlesungen über die Alterthumswissenschaft“ von 1835, gedruckt in Leipzig, vergleicht der Autor die antiken Makedonier mit den damaligen Griechen und stellt folgendes fest:“Die Macedonier muss man nicht zu den Griechen ziehen; sie wurden auch von den Alten nicht zu denselben gerechnet und Barbaren genannt; ja Macedo war ein Schimpfname. Sie unterschieden sich von den Griechen in den Sitten und hatten noch lange viel Barbarisches, als die Griechen schon cultivirt waren. Das erste wo wir Macedonien glänzen sehen, ist zur Zeit des Archelaus zu Sokrates Zeit. Dieser hat einen Hof, wo griechische Cultur ist, und die Menge junger Leute um sich. Im Lande selbst war keine Bildung; diese wurde erst zu Philipps Zeiten bewerkstelligt. Die Griechen rechneten nicht leicht Völker unter sich, welche souveräne Könige hatten, der gleichen die Macedonischen waren. Auch waren die Macedonier von den Griechen durch die Sprache unterschieden. Ihr lag die dorische Mundart, welche nicht die gröbste ist, zum Grunde, war aber barbarisirt, und wich so sehr von der gewöhnlichen ab, dass man Mühe hatte, einen Macedonier zu verstehen. Es war gar kein rein griechischer Dialekt, cf. Strabo 6, pag. 326. Curtius lib. 9, cap.9, 34. übertreibt es so, dass man einen Macedonier nicht hätte verstehen können. Allein dieser Mann weiß nichts. So viel ist aber gewiss, die Macedonier waren von den Griechen sehr verschieden in Regierungsform, Sitten und Sprache; deshalb geht uns hier Macedonien als Macedonien nichts an.“

Titelblatt

 

Eingescannter Originaltext, Seite 28.