In den makedonischen und griechischen Medien wird zeitgleich mit dem Beginn der Anhörungen der beiden Seiten vor dem IGH in Den Haag ein Wikileaks-Bericht diskutiert, der wohl nicht besser in die heutigen Nachrichten passen kann.
Theodoros Pangalos, ehem. griechischer Außenminister und aktueller Vize-Premierminister (PASOK) soll einige sehr interessante Äußerungen zum Namensstreit zwischen Mazedonien und Griechenland gemacht haben. Danach soll der Namensstreit von Anfang an ein Desaster für Griechenland gewesen sein, und dass Griechenland seinen Nachbarn erlauben solle, dass dieser sich nennen darf wie dieser es möchte.
In einem Protokoll vom Februar 2008 wird über ein Treffen zwischen Pangalos und US-Botschafter Daniel Speckhard berichtet. Danach wird Pangalos zitiert, dass es für Griechenland eine Ehre sei, wenn Skopje den Namen Makedonien benutzen möchte und dass sie die Freiheit haben dies zu tun. Pangalos bezeichnete es als „absurde“ griechische Ängste, dass die ehemalige jugoslawische Republik Makedonien expansionistische Tendenzen verfolge. Schuld daran seien die nationalistischen Parteien in der griechischen Politik, die sich an den griechischen Bürgerkrieg zurückerinnern und fürchten, dass die Kommunisten aus den slawischen Ländern nach Griechenland einmarschieren würden.
Pangalos fügte hinzu, dass er die Vorschläge des UN-Sondervermittlers und Botschafters Matthew Nimetz voll und ganz unterstütze.
Quelle: eKathimerini (http://www.ekathimerini.com/4dcgi/_w_articles_wsite1_1_21/03/2011_383772)