Der mazedonische Außenminister Antonio Milososki trifft heute mit dem deutschen Außenminister Guido Westerwelle in Berlin zusammen. Es wird das erste offizielle Treffen beider Außenminister nach der Wahl Westerwelles zum Außenminister sein. Themen werden unter anderem die Intensivierung der Zusammenarbeit und der bilateralen Beziehungen sein, und möglicherweise auch der aktuelle Stand der Verhandlungen mit Griechenland in der Namensfrage.
Die Namensfrage war von Griechenland als Vorwand genommen worden, die EU-Integration Mazedoniens zu blockieren. Mazedonien erfülle zwar alle Kriterien, die EU-Kommission hatte bereits im letzten Jahr den Start von Beitrittsverhandlungen empfohlen, dennoch möchte Griechenland die EU-Integration solange verhindern, bis der nun seit 18 Jahre bestehende Namensstreit nicht gelöst sei.
Das sich ein Mitglied der Europäischen Union so „uneuropäisch“ verhält, hatte in Bezug auf Mazedonien zwar Unverständnis ausgelöst, mehr jedoch nicht. Wie Doris Pack (MdEP) stets zu sagen pflegt, sie verstehe die griechischen Einwände überhaupt nicht, sie seien schlichtweg absurd. Aktuell aber hat es Griechenland geschafft, die EU ist sauer und zwingt Athen in die Knie, rigoroses Sparen ist angesagt, die Griechen streiken, wehren sich, wollen ihren gewohnten, dekadenten Lebensstil beibehalten. Die Selbstbedienungsmentalität scheint den Griechen nicht abzugewöhnen. Leidtragend hier sind die EU und Mazedonien. Durch diese griechischen Missstände kann die EU keine Beitrittsverhandlungen mit Mazedonien beginnen. Griechenland blockiert. Es ist wohl die Zeit gekommen, dass die EU sich über Griechenland hinwegsetzt und ihre Strategie weiterführt, statt auf dieses „schwarze Schaf in der EU-Familie“ zu hören.