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Papst Franziskus hat Mutter Teresa heilig gesprochen

Die katholische Ordensfrau und Friedensnobelpreisträgerin Mutter Teresa ist am 04. September von 2016 von Papst Franziskus heilig gesprochen worden. Der Pontifex verlas an diesem Tag vor Hunderttausenden von Pilgern auf dem Petersplatz in einer feierlichen Zeremonie die Formel zur Heiligsprechung.

Nach katholischem Kirchenrecht sind dafür zwei Wunder Voraussetzung. Im Jahr 2002 erkannte Papst Johannes Paul II die Heilung einer Inderin von Krebs als Wunder an. Die Ärzte hatten keine medizinische Erklärung für die Heilung der Frau, welche ein Bild von Mutter Teresa auf dem Bauch gelegt worden war. Im Dezember 2015 erkannte der aktuell amtierende Papst Franziskus die Heilung eines Brasilianers von mehreren Hirntumoren im Jahre 2008 als Wunder an. Die Entscheidungen des Papstes werden von entsprechenden Expertenkommissionen vorbereitet.

Vor der Heiligsprechung erfolgte zunächst die Seligsprechung. Mit Erlaubnis von Papst Johannes Paul II begann bereits im Juni 1999 das Verfahren der Seligsprechung, welches in der Regel erst fünf Jahre nach dem Tod der betreffenden Person eingeleitet wird. Die Seligsprechung erfolgte dann am 19. Oktober 2003 und war das bis dahin kürzeste Verfahren zur Seligsprechung.

Mutter Teresa wurde am 26. August 1910 in Üsküb im Osmanischen Reich (heute Skopje, Republik Makedonien) mit bürgerlichen Namen Agnes Gonxha Bojaxhium geboren. Sie gehörte der ethnischen Gemeinschaft der Albaner an. Im Jahr 1928 trat sie als 18-jährige in den Orden der Loreto-Schwestern ein, der dem Jesuiten-Orden nahesteht. Anschließend wurde sie zur Missionarin ausgebildet und beginnt im Jahre 1929 als Novizin im indischen Darjeeling als Schwester Teresa. Die Namenswahl folgte in Erinnerung an die Heilige Teresa von Lisieux. Im Jahr 1937 legte Mutter Teresa das letzte Ordensgelübde an und nannte sich fortan Mutter Teresa. Während einer Zugfahrt von Kolkata nach Darjeeling im Jahre 1946 hatte sie die göttlichen Eingebung einen Missionsorden zu gründen. Im Jahre 1950 erfolgte dann die Gründung des Frauenordens „Missionarinnen der Nächstenliebe“. Ab dem Jahr 1952 wurden Kinderhäuser und Hospizen eröffnet. Im Jahr 1979 wurde Mutter Teresa der Friedensnobelpreis verliehen. Am 05. September 1997 starb sie im indischen Kalkutta.