Der Vorstoß der EU mit den neuen Vorschriften, die mazedonische Sprache aus den Dokumenten der europäischen Institutionen zu streichen und durch die absurde Formulierung „Sprache der ehemaligen Jugoslawischen Republik Makedonien“ zu ersetzen ist beispiellos. In einem Protestschreiben des Schriftstellerverbandes Mazedoniens an den EU Ambassadors Erwan Fouéré wird die Streichung einer Identität eines Volkes, welches über Jahrhunderte existierte und weiterhin existiert, scharf kritisiert.
Neben dem offiziellen Protestschreiben, haben verschiedene Schriftsteller ihren individuellen Protest bekundet.
„Meine Heimat ist die Sprache“ sagt bspw. die Lyrikerin Svetlana Hristova-Jocic. „Die mazedonische Literatur ist eine unter anderen mit dem höchsten Niveau in Europa und auf der Welt“, so Hristova-Jocic.
Ein Vertreter des mazedonischen PEN-Centers erklärt wiederum, dass in dem Protestschreiben dieser Schritt der EU als beschämend und beispiellos in der neuen europäischen Geschichte gewertet werden muss. Ferner wird der EU Ambassador für Mazedonien Fouéré aufgefordert, eine Delegation mazedonischer Schriftsteller zu empfangen, welche ihm einen erneuten Protestbrief überreichen wollen. Ebenfalls solle sich die EU beim mazedonischen Volk für diesen Schritt entschuldigen.
Dieser Schritt der EU, die mazedonische Sprache aus der Administration der EU zu streichen und damit jedem Mazedonier seine „geistige“ Heimat zu nehmen, sei irrational und gegen alle demokratischen, humanistischen und zivilisierten Prozesse und Werte der modernen Welt und auch des neuen Europas.
Die mazedonischen Schriftsteller mit ihrer Sprache und ihren eigenen Werken, aber auch mit anderen Schriftstellern mit ihren in mazedonischer Sprache veröffentlichten Werken, fordern eine Erklärung für diesen unüberlegten Schritt der EU.
Eine Erklärung der EU bzgl. dieses Vorgehens ist noch ausstehend.
Quelle: NM