In der Republik Makedonien gibt es zwei zentrale Feiertage: Den 02.08. und den 08.09.
Hintergrund des ersten Feiertages (02.08.) ist der Beginn des Ilinden-Aufstandes der makedonischen und thrakischen Bevölkerung am 02.08.1903 gegen die osmanischen Herrschaft, welcher im Falle Makedoniens bereits nach rund 10 Tagen wieder niedergeschlagen wurde. Bei diesem Aufstand wurde im makedonischen Kruševo am 02.08.1903 die „Republik von Kruševo“ ausgerufen. Präsident dieser Republik wurde der Schullehrer Nikola Karew. Sie umfasste das Gebiet um die Stadt Kruševo und hatte ebenfalls nur 10 Tage bestand. An ihr beteiligt waren noch die graekomanische und die walachische Gemeinde der Stadt. Im Kampf um Kruševo gegen die osmanische Herrschaft fielen rund 1000 Aufständische. Den Opfern des Aufstandes haben die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Kruševo später ein Denkmal gesetzt und ein Museum eingerichtet. Die „Republik von Kruševo“ gilt nach makedonischer Auffassung als wichtige Vorläuferin für den heutigen makedonischen Staat, welcher am 02.08.1944 im Rahmen der jugoslawischen Föderation gegründet wurde. An diesem Tag kam der „Antifaschistische Rat der Volksbefreiung Makedoniens“ („Antifaschistische Sobranje der Volksbefreiung Makedoniens“, ASNOM) im damals von den Besatzern befreiten und heute in Serbien liegenden Klosters Prohor Pčinski erstmals zu einer Sitzung zusammen. Auf seiner konstituierenden Sitzung wurden unter anderem die Staatsstruktur und die Verfassungsgrundsätze für den makedonischen Staat festgelegt. Damit gilt die Eröffnung dieser Sitzung als formeller Gründungsakt des heutigen makedonischen Staates. Am 02.08.2014 wurde der makedonische Staat, der mittlerweile als Republik Makedonien ein unabhängiger Staat ist, 70 Jahre alt.
Hintergrund des zweiten Feiertages (08.09.) ist die Unabhängigkeit der Republik Makedonien als Völkerrechtssubjekt. 47 Jahre nach Gründung des makedonischen Staates zerfiel die jugoslawischen Föderation. Dieser Zerfall war von einem fürchterlichen Krieg zwischen den jugoslawischen Ethnien in Kroatien und Bosnien und Herzegowina begleitet. Selbst Slowenien war kurzzeitig von einem bewaffneten Konflikt betroffen. Im Kosovo, das überwiegend von Albanern bewohnt wird, herrschte eine serbische Politik der Unterdrückung. Nach dem endgültigen Scheitern der jugoslawischen Föderation („Sozialistisch Föderative Republik Jugoslawien“, kurz: „SFRJ“) im Juni 1991 hatte die Republik Makedonien die Wahl mit den Republiken Serbien und Montenegro eine neue Föderation („Bundesrepublik Jugoslawien“) zu bilden oder die Unabhängigkeit anzustreben. Aufgrund der damaligen aggressiven und nationalistischen serbischen Politik entschied sich die Republik Makedonien für letzteren Weg und ließ darüber am 08.09.1991 ein Referendum abhalten. In diesem Referendum sprachen sich bei einer Abstimmungsbeteiligung von 75 % über 90 % der abstimmenden Bürgerinnen und Bürger der Republik Makedonien für die Unabhängigkeit und Souveränität der Republik Makedonien aus, wobei diese das Recht haben sollte, einem neu zu formierenden und später nie gegründeten jugoslawischen Staatsgefüge aus souveränen Staaten beizutreten. Am 18.09.1991 erklärte das makedonische Parlament formell die Unabhängigkeit der Republik Makedonien von der SFRJ. Eine neue Verfassung für die Republik Makedonien wurde am 18.11.1991 vom Parlament beschlossen und am 20.11.1991 proklamiert. Nach dieser noch heute gültigen Verfassung ist die Republik Makedonien ein souveräner, unabhängiger, demokratischer und sozialer Staat ist.
Der makedonische Staat besteht seit 70 Jahren, davon 47 Jahre im Rahmen einer jugoslawischen Föderation und seit 23 Jahren als unabhängiger Staat. Der „Achte September“ ist in Anlehnung an die Bedeutung des Referendums für die Unabhängigkeit der Republik Makedonien und ihrer Nation auch der Name für die höchste Auszeichnung, welche die Republik Makedonien für besondere Verdienste vergibt.