Noch während der deutschen Ratspräsidentschaft in der Europäischen Union (EU), welche bis zum 31. Dezember 2020 läuft, will die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel EU-Beitrittsgespräche mit der Republik Nord-Makedonien starten. Für die Wirtschaft sei es eine gute Botschaft, dass die Staaten des Westbalkans an der Schaffung eines gemeinsamen Marktes arbeiten. Dies sagte Angela Merkel auf dem EU-Westbalkan-Gipfel am 10. November 2020.
Ziel der Konferenz ist eine Annäherung der Westbalkanstaaten Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Nord-Makedonien, Montenegro und Serbien an die Europäische Union (EU). Gastgeber dieser Konferenz waren Bulgarien und Nord-Makedonien. Zur Drohung von Bulgarien den Beginn von EU-Beitrittsgesprächen mit Nord-Makedonien aufgrund von Kulturstreitigkeiten zu blockieren mahnte Angela Merkel „Vertragt euch“. Für einen weiteren Kulturstreit um Makedonien dürfte es in der EU kein Verständnis geben.
Auf der Konferenz unterzeichneten Vertreter der sechs Westbalkanstaaten zwei Deklarationen. Eine zur Schaffung eines gemeinsamen regionalen Marktes als Übergang für eine spätere Mitgliedschaft in der EU. Dieser soll eine Freizügigkeit von Menschen, Waren, Dienstleistungen und Kapital ermöglichen. Zum anderen eine sogenannte „grüne Tagesordnung“. Hierbei soll es um einen gemeinsamen Kampf der Westbalkanstaaten und der EU gegen den Klimawandel gehen.