Am gestrigen 3. Dezember 2008 fand eine erfolgreiche Makedonien-Konferenz mit dem Titel „Herausforderungen und Perspektiven für Mazedonien auf dem schwierigen Weg in die euro-atlantische Familie“ in Berlin statt, welche von der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) und der Deutsch-Makedonischen Gesellschaft organisiert wurde.
Zunächst begrüßten Pia Bungarten (FES) und Walter Kolbow (Deutsch-Makedonische Gesellschaft) die zahlreichen deutschen und makedonischen Gäste, welche daraufhin die Eröffnungsrede des makedonische Präsident Branko Crvenkovski verfolgten. In seiner Ansprache bezeichnete er den von Griechenland initiierten Streit um den Namen der Republik Mazedonien als absurd. Um diesen unsinnigen Streit zu beenden, müssten sich auch die führenden europäischen Staaten diesem Thema annehmen und eine Lösung suchen, die ein fairer Kompromiss für beiden Seiten ist. Dieser Kompromiss dürfe jedoch nicht die ethnische, sprachliche und kulturelle Identität der Makedonier antasten.
Crvenkovski betonte, dass die Klage vor dem Internationalen Gerichtshof gegen Griechenland das Ziel erreichen könnte, dass der südliche Nachbar Makedoniens die euro-atlantische Integration nicht mehr behindern kann.
Bestandteil der Konferenz waren auch drei ausführliche Panel-Diskussionen zu den Themen Mazedonien auf dem Weg in die EU, Review des Friedensabkommens von Ohrid, Steuerparadis Mazedonien
Im Rahmen der Diskussionen betonte Uta Zapf (MdB und Vorsitzende des außenpolitischen Gesprächskreises Südosteuropa), dass Deutschland die VISA-Erleichterungen für Mazedonien unterstütze. Mazedoniern sollte bereits heute die Möglichkeit des freien Reisens durch Europa ermöglicht werden, damit diese den europäischen Gedanken auch nach Mazedonien tragen können. Des Weiteren betonte sie, dass sie den Streit um den Namen für lächerlich halte. Sie persönlich verstehe es nicht, dass an solchen Dingen die EU-Intergration Makedoniens gefährdet wird.
Der Sonderbeauftragte der EU für Makedonien und Delegationsleiter der Europäischen Kommission in Skopje, Erwan Fouéré, betonte die Wichtigkeit des Fortschrittsberichts und begrüßte den von der Regierung vorgestellten Aktionsplan, um die Anmerkungen des Fortschrittsberichts zu berücksichtigen.
Weitere Gäste der Konferenz waren einige Bundestagsabgeordnete (Lale Akgün, Uta Zapf, Walter Kolbow), Vertreter des makedonischen Parlaments und unabhängige Vertreter aus Makedonien. Selbst die griechische Botschaft in Berlin war mit vier Teilnehmern vor Ort, um der Konferenz beizuwohnen.
Die Makedonien-Konferenz war der Höhepunkt der Arbeit der Deutsch-Makedonsichen Gesellschaft, welche bereits 2007 die makedonischen Wirtschaftstage mit dem Hauptthema Energiewirtschaft organisiert hatte. Gäste waren u.a. auch die damalige mazedonische Wirtschaftsministerin Rafajlovska und der stv. RWE-Vorstandsvorsitzende.