Derzeit ist sich die Europäische Union in ihrem Vorgehen über die Integration des Westbalkans, dem letzten weißen Fleck auf der europäischen Landkarte, noch nicht einig.
Dass Kroatien wohl als nächstes Land der EU Beitreten wird, mag schon so gut wie sicher sein, jedoch stellt man sich die Frage: was dann?
Sollen die anderen Länder wie Mazedonien, Serbien, Kosovo, Albanien, Bosnien- Herzegowina, Montenegro als Block integriert werden, oder einzeln?
Der Vorteil bei einer Integration als Block scheint eindeutig: Die einzelnen Länder können nicht gegenseitig die Integration eines anderen Landes blockieren, wie es derzeit mit Griechenland der Fall ist, dass den EU-Beitritt Mazedoniens blockiert.
Auf der anderen Seite wäre es den Ländern gegenüber nicht fair, die bereits einen Kandidatenstatus haben, jedoch aufgrund dieser Strategie auf den schwächsten in diesem Block warten müssten, um die Vorteile der EU-Mitgliedschaft genießen zu können. Hier wäre Mazedonien ebenfalls der Verlieren, denn das Land ist seit 2005 Beitrittskandidat und hat im Wesentlichen alle notwendigen Kriterien für Beitrittsverhandlungen erfüllt – nur der absurde, von Griechenland aufgestülpte Namensstreit ist der Grund für die europäische Zurückhaltung.
Zumindest sollte sich die EU, falls die Variante der Block-Integration gewählt würde, überlegen, ob sie den Mazedoniern mit einer Visa Liberalisierung entgegenkommt, um somit eine längere Wartezeit für das Land zu „erkaufen“.
Welche Strategie sich durchsetzen wird ist offen, klar ist nur, dass alle Länder des Westbalkans in die EU beitreten werden, die Frage ist nur wann.