Seit dem 19. November 2015 lässt die Republik Makedonien nur noch Flüchtlinge und Migranten aus Afghanistan, dem Irak und Syrien einreisen. Flüchtlinge und Migranten aus anderen Herkunftsstaaten gelten als sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge bzw. Wirtschaftsmigranten und werden nicht mehr eingelassen. Ebenso verfahren grundsätzlich die Staaten Kroatien, Serbien und Slowenien sowie die Zielstaaten in Westeuropa.
Aufgrund der makedonischen Maßnahmen stauten sich auf der griechischen Seite im Grenzgebiet zwischen Griechenland und der Republik Makedonien zwischen Tausend und Zweitausend Flüchtlinge und Migranten. Dieser Zustand konnte aus Sicht der griechischen Behörden nicht so bleiben, zumal es aufgrund der angespannten Situation immer wieder zu Auseinandersetzungen, Blockaden, Protestaktionen und tragischen Unfällen kam. Des Weiteren konnte eine ausreichende Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge und Migranten im Grenzgebiet nicht sichergestellt werden.
Wie bereits angekündigt schafft die griechische Polizei die Flüchtlinge und Migranten aus dem Grenzgebiet nun nach Athen. Betroffen sind unter anderem 1.200 Flüchtlinge und Migranten im griechischen Grenzort Idomeni. Mit Bussen, notfalls unter Anwendung von Zwangsmaßnahmen, sollen die Flüchtlinge und Migranten nach Athen gebracht werden. In Athen soll es ein geregeltes Asylverfahren für Flüchtlinge und Migranten gaben. Der Bereich um Idomeni wurde großräumig abgesperrt. Internationalen Hilfskräften und Journalisten blieb der Zutritt ins abgesperrte Gebiet verwehrt. Insgesamt sind im Jahr 2015 bereits mehr als 600.000 Flüchtlinge und Migranten in Griechenland angekommen.