Athen möchte gerne die Regierungsbildung in Makedonien abwarten, Makedonien dagegen besteht darauf, dass die makedonische Identität und Sprache nicht problematisiert wird.
Die Vorzeichen für die weiteren Verhandlungen stehen nicht sehr gut. Makedonien setzt die Verhandlungen mit Griechenland fort, jedoch wird es keine Abweichungen vom aktuellen Standpunkt geben, so Nikola Dimitrov nach einem Treffen mit dem Mediator Matthew Nimitz und dem griechischen Abgesandten Adamantios Vasilakis.
Die heute beginnende, neue Verhandlungsrunde scheint also wieder spannend zu werden, da es keinen neuen Namensvorschlag geben werde. Der letzte Vorschlag von Nimitz „Republik Makedonien (Skopje)“ hatte Griechenland vor dem NATO-Gipfeltreffen in Bukarest kurzfristig abgelehnt, obwohl Griechenland auf eine geographische Komponente im Namen beharrte. Ebenfalls interessant ist die Tatsache, dass 1995 Mitsotakis den Namen als akzeptabel befunden hatte, sich aber da keine Einigung abzeichnen konnte.
Vasiliakis betonte in den Gesprächen mit Nimitz, dass die Situation in Makedonien noch nicht klar definiert sei und Griechenland lieber abwarten wolle, bis eine Regierung gebildet wurde. Des weiteren möchte Griechenland abwarten, wie sich die Frage der makedonischen Identität und Sprache entwickelt, nachdem Griechenland diese ebenfalls negiert hat. Griechenland ist zwar für Gespräche weiterhin bereit, was aber nicht bedeute, dass eine Lösung nahe ist, so Vasiliakis.
Die Wahrscheinlichkeit bis zum 9. Juli 2008 einen Kompromiss zu finden scheinen gering zu sein. Die NATO hatte dieses Datum als Deadline gesetzt, falls es eine Lösung bis dahin gebe, könnte Makedonien auch mit den anderen Beitrittskandidaten NATO-Mitglied werden.
Die griechische Zeitung Elefteros Tipos berichtet, dass Griechenland keiner Lösung zustimmen werde, die nach den Verhandlungen in einem Referendum vom Volk bestätig werden solle. Diese Haltung sollte so Matthew Nimitz von der griechischen Seite überbracht werden. Antonio Milososki, der Außenminister Makedoniens wies darauf hin, dass Griechenland unverantwortlich handle, in dem Sie die europäische Integration Makedoniens blockiere. Nach seinen Gesprächen mit dem EU-Kommissar Olli Rehn, bestätigte er die Haltung Griechenlands, jedoch könne nicht jeder immer etwas blockieren, nicht zu jedem Zeitpunkt und nicht auf absehbare Zeit. Langfristig werde diese Veto-Politik Griechenlands keinen Erfolg haben, so Milososki.
Quelle: Dnevnik