Mit klaren Worten nahm der makedonische Ministerpräsident Nikola Gruevski bei einer gestrigen Veranstaltung in Skopje Stellung zu der aktuellen Situation in der Frage um den Namen der Republik Mazedonien. Die Zugeständnisse zum Namen gingen auf Kosten der Identität und widersprechen der Position Makedoniens in den aktuellen Verhandlungen mit Athen.
„Griechenland versucht alles, damit es nicht zu einem Vertrag kommt. Sobald wir ein kleines Zugeständnis beim Namen machen und damit die Identität erhalten wollen, agieren wir gegen die Positionen des Landes“, so Gruevski.
„In der jetzigen Periode hat sich eine interessante Situation entwickelt. Ein Teil der Politiker in Makedonien malen sich ein Bild, dass wenn wir beim Namen nachgeben würden, dann würde Griechenland bei der Identität nachgeben. Sie haben eine Debatte in diesem Land über diese Frage eröffnet. Das Volk ist nun gespalten, einige sind dafür, andere dagegen“. Gruevski betonte, dass eine Debatte von makedonischen Politikern in Gang gesetzt wurde, in welcher eine hypothetische Situation zur Diskussion gestellt wird, ohne dabei die realen Standpunkte zu berücksichtigen.
Unter Berücksichtigung aller uns vorliegenden Aspekte, „kommt Griechenland überhaupt nicht in den Sinn, Zugeständnisse in Bezug auf die Identität zu machen“. Wenn es so wäre, dann frage ich mich, warum wir unsere Verhandlungsposition selber gefährden. Falls Griechenland keinen Notwendigkeit sieht auch in nur irgendeinem Punkt nachzugeben, warum zeigen dann nur wir einen Kooperationswunsch und einen Willen zur Zusammenarbeit? Die andere Seite hat nicht den Wunsch für eine Lösung, weder mit der einen noch mit der anderen Seite. Deshalb frage ich mich, warum wir untereinander keine klaren Positionen vertreten“. so der makedonische Ministerpräsident.
Die Situation in Makedonien ist gespannt. Die albanische Minderheit will um jeden Preis in die NATO, fragt sich, warum man denn noch in Makedonien leben sollte, wenn der Nachbar Albanien bereits NATO-Mitglied ist. Die Makedonier sehen die NATO als Wunsch, aber nicht um jeden Preis. Ebenso wie die Bevölkerung, streiten sich die politischen Lager um eine klare Position. Während die VMRO klar zu dem verfassungsmäßigen Namen Republik Makedonien steht, sowie zur Identität, Sprache, Kultur, welche als makedonisch beschrieben ist, würde die oppositionelle SDSM gerne Zugeständnisse eingehen, um nur in die NATO zu kommen. Dieser Streit geht bis hoch in die Regierungsspitze, wo der Ministerpräsident Gruevski (VMRO) und der Präsident (SDSM) unterschiedliche Meinungen vertreten.
Mit Zoran Jolevski hatte man sich vor einigen Tagen auf einen neuen makedonischen Untervermittler geeinigt. Ein Treffen beider Unterhändler wird noch für Dezember erwartet.