Seit Wochen beherrscht die aktuelle Korruptionsaffäre die mazedonische Innenpolitik. Als Vorsitzende der SJO (Sonderstaatsanwaltschaft) galt die Sonderermittlerin Katica Janeva als Symbolfigur im Kampf gegen Korruption. Nachdem der aktuelle mazedonische Ministerpräsident sehr gereizt auf Fragen von Reportern reagiert, er werde es nicht zulassen, dass die Regierung von „Kriminellen, einem eitlen Journalisten und einer Schwuchtel“ gestürzt werde, stellt sich die Frage, ob diese Krise das Potential hat, die aktuelle Regierung zu stürzen.
Jetzt wurde die internationale Presse auf diese Affäre aufmerksam. Spiegel Online berichtete heute sehr ausführlich darüber: https://www.spiegel.de/politik/ausland/nordmazedonien-korruptionsvorwuerfe-gegen-katica-janeva-a-1282073.html
Inwiefern sich diese Affäre sich auf den lange erwarteten Beginn von EU-Beitrittsgespräche Nord-Mazedoniens auswirken wird bleibt offen. Sicherlich ist die aktuelle Krise Wasser auf die Mühlen der Gegener für eine EU-Erweiterung auf dem Balkan.
Das erst vor wenigen Monaten in Nord-Mazedonien umbenannte Land muss jetzt sogar fürchten, dass mögliche Beitrittsverhandlungen bis auf weiteres ausgesetzt werden könnten. Dies wäre ein herber Rückschlag gegen die angeschlagene Regierung und der Versprochenen EU-Integration.